Ich mache Bilder aus demselben weißen Kalkstein, aus dem die Stadt erbaut wurde, die mir am liebsten, und meinem Herzen am nächsten ist: Ostuni, die weiße Stadt im süditalienischen Apulien. Ostuni ist mittlerweile seit vielen Jahren mein Zuhause und Gegenstand meiner künstlerischen Arbeit. Die denkmalgeschützten Altstadt, „Ostuni Vecchia“ mit ihren weißen Häuserwänden, ihren geschwungenen, verschachtelten Gassen, die an ein Labyrinth erinnern, ihren vielen Torbögen, ihrem atemberaubenden Panorama, ihren kleinen, aber feinen Läden, ihrem mediterranen Flair, ihrer malerischen Schönheit. Vielleicht habe ich deshalb angefangen, Ostuni zu malen.

In der Altstadt von Ostuni eröffnete ich die die Bottega d’Arte Graffi e Colori . Wenn ihr in Ostuni seid, könnt ihr sie ganz leicht erkennen: an dem charakteristischen Blumenfahrrad, das angelehnt an der Treppe vor dem Eingang zu meiner Bottega Menschen aus aller Welt Motiv steht. Anschließend schauen sie neugierig in mein Atelier rein. Hier sitze Tag für Tag und arbeite. Früher habe ich gemalt und Malerei, in allen Formen geliebt. Das tue ich auch heute noch, aber ich glaube, jeder Mensch hat in seinem Leben ein bereits vorgezeichnetes Schicksal: meins war, beim weißen Kalkstein anzukommen, der meine Leinwand geworden ist. Eines Nachts wurden mir also alle meine Bilder gestohlen und ich fiel in ein tiefes, schwarzes künstlerisches Loch. Ich verlor alle meine Farben. Jedes Mal, wenn ich ein Bild in Farbe begann, gelang es mir nicht, es zu vollenden.
Das weiße Ostuni hat mir also, wenn man so will, das Leben gerettet: von dem glatten, ebenen Kalkstein ausgehend, habe ich eine Technik erfunden, die mir erlaubt, Ostuni auf seinem Stein zum Leben zu erwecken, indem ich die Blumen, die Gebäude, die Straßen, das alltägliche Leben in Süditalien, die Kultur, die Schönheit mit einem Skalpell direkt in den Stein eingraviere.

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