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Müni
Geboren in den Weiten der mongolischen Steppe und …
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Kunst der nächsten Generation: Der UdK Rundgang
Die Universität der Künste Berlin (UdK) ist die größte künstlerische Hochschule Deutschlands. Mit diesem Ruf zieht die Kunsthochschule jährlich nicht nur zahlreiche Bewerber und angehende Künstler an. Jeden Sommer öffnet die UdK ihre Türen zum offiziellen UdK Rundgang - eines der beliebtesten Kunstveranstaltungen im Berliner Eventkalender. Doch der UdK Rundgang ist kein schnödes Bilder angucken, es ist ein Stück Berliner Partykultur und gewährt Einblick in den einzigartigen Kosmos der UdK.
Der UdK Rundgang
Beim UdK Rundgang sind drei Tage lang die Ateliers, Studios, Proberäume und Werkstätte der Universität geöffnet. Für Studierende der Universität der Künste ist es das Ereignis des Jahres, denn hier können sie das präsentieren, woran sie das ganze Jahr gearbeitet haben. Jeder Student, egal ob Anfänger oder Absolvent, hat die Chance, sich und seine Kunst von der besten Seite zu zeigen. Durch die Vielfalt der Studenten, der Lehrenden, des Lehrangebots und der Ausrichtung der Studiengänge ist beim Rundgang alles dabei: abstrakte, zeitgenössische, moderne und bildende Kunst sowie Architektur, Design und Performances.
Unter den Besuchern des UdK Rundganges sind unter anderem auch einige Galeristen, Kunstkuratoren, Talentscouts und Kunstsammler zu finden, was den Rundgang für viele Studenten so wichtig macht. Denn gerade Kunst um Malerei und Design gehört zu den Bereichen, wo Networking und Kontakte knüpfen das A und O ist. All dies ist beim Rundgang der Universität der Künste möglich.
Die Standorte der Universität wandeln sich in riesige Galerien mit zahlreichen Ausstellungen, die jedem frei zugänglich sind. Für Kunstinteressierte sind die Tage der offenen Tür die ideale Gelegenheit, die Kunst der nächsten Generation zu bewundern, das Ergebnis des kreativen Schaffens zu erleben, sich inspirieren zu lassen und in den UdK-Kosmos kurzzeitig einzutauchen.
Tage der offenen Tür 2018
Dieses Jahr fand der UdK Rundgang zum besten Berliner Sommerwetter statt. Schon Wochen vorher schmückten Plakate und Poster mit dem diesjährigen Rundgang-Design die Straßen. Den Auftakt des 3-tägigen UdK Rundganges bildet jedes Jahr das UdK Sommerfest, welches neben Eröffnungsfeier auch eine Semesterabschluss-Party ist. Erstmalig gab es diesbezüglich eine Neuregelung: Das UdK Sommerfest war nicht mehr frei für jeden, sondern nur für UdK-Angehörige und deren engste Freunde mit Ticket zugänglich. Das Sommerfest gehörte seit jeher zu den angesagtesten Berliner Sommerpartys und war stets eine super Gelegenheit, mit Studierenden und Künstlern in lockerer Atmosphäre in den Austausch zu treten. Kein Wunder also, dass die Entscheidung um die Eintrittsregelung im Vorfeld viel Diskussion und Unmut unter Studierenden, Absolventen und Besuchern, die keine Verbindung zur Universität der Künste haben, auslöste. Doch die Entscheidung erwies sich im Nachhinein als berechtigt: Die elend langen Warteschlangen vor dem Eingang blieben aus, die Flure, Sitzbereiche, Bars, Essensstände und Tanzflächen waren nicht zu überfüllt und es war insgesamt ein entspannter und ausgelassener Abend. Schade um die Stimmung ist es trotzdem, die Unzähligen auf diese Weise vorenthalten blieb.
Die anschließenden Tage des Rundganges blieben wie immer frei zugänglich und rückten die Kunst ins rechte Licht, und darum geht es ja beim UdK Rundgang: Um die Kunst.
Allein das Hauptgebäude in der Hardenbergstraße in Berlin Charlottenburg zeigte Arbeiten in zwei riesigen Gebäuden mit jeweils drei Stockwerken. 11 weitere Standorte der Universität gibt es in Berlin, die Bilder und Performances zeigen. In den Ateliers standen die Studierenden für jegliche Fragen zur Verfügung. Manchmal bekam man als kleine Besuchergruppe sogar eine persönliche Führung durch die Arbeiten oder eine exklusive Vorstellung ihrer Projekte von den jeweiligen Künstler selbst. Doch auch durch das Schlendern durch die geschmückten Flure und durch die teils kleinen, teils sehr großen Ateliers und Studios gewann man einen guten Eindruck von der kreativen Arbeit, die an dieser Universität am Entstehen ist und vor allem von der Vielfalt an Möglichkeiten und Formen, die Kunst annehmen kann.
Denn, ja, eine ästhetisch schöne Überwachungskamera deren Stromkabel schnurgerade herunter hängt, ein Haufen ausgestopfter Puppen, eine Kleiderstange mit Metallbügeln, die von zwei Seiten von Ventilatoren angeweht werden und dadurch klirren, ein Fernseher der verstörende Videosequenzen zeigt oder einfach nur schwarze Leinwände - das ist alles Kunst und kann nicht weg.
Die Universität der Künste Berlin
Die Universität der Künste Berlin ist die größte künstlerische Hochschule Deutschlands und kann auf eine 300 Jahre alte Geschichte zurückblicken. An den vier Fakultäten Bildende Kunst, Gestaltung, Musik und Darstellende Kunst lernen rund 4.000 Studierende in über 70 Studiengängen. Eine so große Bandbreite an künstlerischem Wissen und Praxis macht die UdK zu einer der beliebtesten Kunsthochschulen des Landes.
Kunst in Berlin
Berlin als melting pot der Künste bietet neben der Universität der Künste auch andere interessante und besuchenswerte Orte, an denen man Kunst bewundern kann. Im KW Institute for Contemporary Art lässt sich zeitgenössische Kunst in festen sowie wechselnden Ausstellungen erleben. Wer ein bisschen New Yorker MOMA-Luft schnuppern will, sollte sich den Hamburger Bahnhof nicht entgehen lassen. Der Martin Gropius Bau ist allein schon wegen seiner Architektur ein eigenes Kunstwerk. Wer nicht aus der Hauptstadt kommt und seinem Berlin Urlaub eine ordentliche Portion Kunst und Kultur beimischen will, informiert sich am Besten über das laufende Programm solcher Institutionen oder nach Kunstveranstaltungen, wie dem UdK Rundgang oder aber - in etwas größerer Dimension - dem Gallery Weekend im April, der Art Week im September oder der Berlin Biennale von Juni bis September.