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Sarah
Für mich bedeutet Reisen immer Aufregung pur. Sel …
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Tag 7-10 in New Orleans: Krabben, Musik & Plantagen
Drei Tage in New Orleans: Musik, lecker Essen und neue Bekanntschaften.
Landschaft gucken von der Toilette aus
Die Nacht war etwas kurz, weil ich doch sehr häufig von dem Hupen des Zuges geweckt wurde, das vor wirklich jedem Übergang ertönt. Wir sind gerade in Atlanta angekommen und es regnet.
Trotz allem ist es ganz schön gemütlich in meinem Bett in der oberen Etage und sich nachts einfach vom Bett runter auf die Toilette zu schwingen, ist irgendwie super (hab’ mir auch erst zweimal den Kopf gestoßen). Sowieso muss ich an dieser Stelle mal loswerden: auf Toilette zu sitzen und dabei die Landschaft zu genießen, ist wirklich ohne Worte. Vielleicht mein amerikanischer Traum.
Das kontinentale Frühstück war zwar kein Traum und vielleicht hätte ich doch lieber Eier mit Bratkartoffeln und Bacon nehmen sollen, aber ich brauche eine „Fettpause“.
Die Fahrt geht wieder durch viele Kleinstädte. Um 14:00 Uhr gibt es noch Mittag und auf der Karte gibt es tatsächlich sogar einen Salat mit Käse. Mit etwas Verspätung kommen wir um 20:30 Uhr endlich in New Orleans an.
Welcome to New Orleans
Ich nehme mir ein Taxi und fahre zu meiner Unterkunft im Lower Garden District. Es ist wirklich schön hier. Der Hunger treibt mich noch vor die Tür und ich lande im Half Moon Bar & Restaurant (125 St. Mary).
Am Tresen, zwischen bärtigen, tätowierten Männern sitzend, bestelle ich ein Philly Cheese Steak. Mal wieder hätte mir die halbe Portion vollkommen gereicht. Es war kein kulinarisches Highlight, aber durchaus ok. Das lokale Bier heißt hier Amber. Auf der Rückseite der Flasche steht: Amber is a Munich style lager brewed with pale and caramel malts and German hops Perle. Na, das klingt doch super. Der Mann hinterm Tresen lacht, als ich ihm erzähle dass ich aus Deutschland komme.
Auf dem Mississippi Dampfer
Ich starte den neuen Tag in New Orleans mit einem Frühstück bei Surrey’s (1418 Magazine Street). Es ist zwar kein Geheimtipp mehr, aber trotzdem absolut lohnenswert. Nach dem Essen laufe die Magazine Street entlang Richtung Midtown, wo ich im bekannten French Quarter District lande.
Hier erfreuen sich die Amis hauptsächlich daran, schon um 10:00 Uhr morgens mit einem Bier auf der Straße herumlaufen zu können. Ich entfliehe dem Geschehen mit einer Fahrt auf dem Mississippi Dampfer, vorbei an den, von Hurricane Katrina zerstörten Ufern. Im Anschluss besichtige ich eine kleine Plantage.
Musik und neue Bekannte
Auf dem Rückweg entdecke ich ein Musikfestival im Park: Wednesdays auf dem Lafayette Square. Schnell springe ich aus der Straßenbahn.
Es spielen The Revivalists, die sehr bekannt sind, wie man mir erzählt. Hier finde ich sehr schnell Anschluss und ziehe mit ein paar anderen Leuten zunächst weiter in die Cajun Mikes Bar und später in die Bourbon Street zu Lafitte’s Blacksmith Shop. Ganz ehrlich, die Bourbon Street sollte man wirklich meiden und lieber durch die Parallelstrasse, die Royal Street, schlendern. Statt betrunkener Horden, gibt es hier nette Galerien, Strassenmusiker sowie die Cathedral-Basilica of St. Louis – King of France, die nachts noch beeindruckender aussieht als tagsüber.
Ein Ausflug zu einer Plantage
An meinem nächsten Morgen geht es nach dem Ausschlafen direkt zum Pier an der Toulouse Street, von wo aus mein Bus zur Oak Alley Plantage startet.
Die Plantage diente zum Teil als Drehort für die Serie True Detective. Auf dem Weg dorthin geht es durch die Swamps. Wir sehen sogar ein paar Baby-Alligatoren. Die Plantage an sich ist wunderschön. Die Touri-Gruppen drumherum versuche ich auszublenden und mache meine Fotos immer dann, wenn bereits alle zum nächsten Punkt weiterziehen. Die Tour dauert insgesamt 5 Stunden.
Bevor ich nach Hause gehe, mache ich einen kleinen Stopp im The Bulldog. Das ist eine sehr nette Bar mit unglaublich vielen verschiedenen Fassbieren. Ich trinke einen köstlichen Grapefruit Shandy. Zum Abendessen schwebt mir heute Lousiania Seafood vor. Das bekomme ich im Basin, in der Magazine Street, welche im Garden District liegt. Es ist unglaublich lecker. Es gibt Charbroiled Oysters, eine Gumbo und zum Nachtisch einen Pecan Pie mit Eis.
Ich lerne eine Gruppe Hair Stylisten vom nebenan gelegenen Albert Brown Beauty Salon kennen und werde für morgen direkt zum Styling eingeladen.
Crawfish: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Der neue Tag beginnt fantastisch. Zum Frühstück gehe ich ins District Donuts Sliders Brew (2209 Magazine Street). Hier gibt es das wohl beste Essen, das ich bisher auf meiner Reise gegessen habe. Die Croquenuts sind unbeschreiblich gut.
Im Anschluss gehe ich weiter Richuntg Uptown, an den vielen Shops der Magazine Street vorbei. Wäre mein Gepäck nicht schon voll genug, könnte ich hier wunderbar meine Zeit mit shoppen verbringen.
Nach meinem Friseurtermin (die Frisur hält nicht wirklich lang bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit) geht’s zum Sno Ball essen – endlich Abkühlung – bei Imperial Woodpecker (1 Poydras Street). Solltet ihr es hierher schaffen, empfehle ich euch die Sorte Cream of Icecream. Lecker!
Ein Muss: Crawfish essen
Nachdem mir jeder gesagt hat, ich müsse unbedingt Crawfish essen, gehe ich in das bekannteste Crwafish Restaurant der Stadt: Ins Acme Oyster House (724 Iberville Street) im French Quarter.
Es ist 20:00 Uhr und die Schlange reicht bis zur nächsten Straßenecke. Ich frage den Türsteher, ob es für mich alleine noch irgendwo einen Platz gibt. Nach 5 Minuten werde ich hinein gebeten. Alleine essen hat auch was für sich. Ich bestelle wieder Austern, dieses Mal roh und danach den boiled Crawfish. Von meinen Sitznachbarn erfahre ich, dass Locals nur selten Crawfish bestellen, weil ihnen das Pulen zu anstrengend ist. Ich kenne das noch von den Gambas aus den Spanien-Urlauben; habe also kein Problem damit. Ich kann euch sagen: das Pulen lohnt sich!
Zum Abschied Jazz
Zum krönenden Abschluss muss noch ein Besuch im Jazz Club drin sein. Ich laufe in Richtung Frenchman Street. Hier ist das Angebot wirklich riesig. Außerdem hat man das Gefühl, nicht nur unter Touristen zu sein. Ein kleiner Kunstmarkt befindet sich ebenfalls dort. Mir gefällt es hier sehr gut und ich lausche zum Abschluss noch ein paar Strassenmusikern.
New Orleans, man muss deine guten Plätze erst einmal finden, aber dann kann man wirklich wahnsinnig viel Spaß haben mit dir.