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Evelyn
Mein Name ist Evelyn und ich bin süchtig; nach Ab …
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Dein Stopover Guide für Singapur
Ihr habt ja Recht, ich bin Singapur gegenüber ein bisschen voreingenommen, weil ich vor einem Jahr sechs unvergesslich schöne Tage dort verbringen durfte. Genau deswegen wurmt es mich, dass Reisende die Löwenstadt oftmals stiefmütterlich behandeln und als Stopover-Destination abtun. Dabei könnte man Tage, wenn nicht gar Wochen, in Singapur verbringen und durch China Town oder Little India schlendern. Man könnte sich bei einer River Safari durch die Tierwelten verschiedener Kontinente schippern lassen, am Strand auf Sentosa Cocktails in der Sonne genießen oder einen Tag im Grünen auf der Insel Pulau Ubin vertrödeln.
Wie viel Bargeld brauche ich?
In Singapur kann man auch in Cafés meist mit Kreditkarte bezahlen. Für die Taxifahrt und die öffentlichen Verkehrsmittel solltet ihr Bargeld in der Tasche haben. Dies gilt auch für ein Essen in einem Hawker Center, wo es leckerstes Streetfood gibt (dazu später mehr).
Die Kombination aus Taxi und öffentlichen Verkehrsmitteln wie in der folgenden Reiseroute beschrieben kostet ca. 83 SGD, was 54 EUR entspricht. Wenn ihr komplett auf öffentliche Verkehrsmittel setzt, landet ihr inklusive einem Tagesticket für 10 SGD (6,50 EUR) bei ca. 50 SGD (32 EUR).
Diese Rechnung beinhaltet Essen, Drinks und vielleicht noch einen Kaffee. Solltet ihr ausgiebig shoppen wollen, braucht ihr natürlich mehr oder ihr verwendet einfach eure Kreditkarte für die Bezahlung.
7 Stunden Singapur
Sollte dennoch ein Stopover der Anlass sein, dass ihr euch auf dieses hübsche Fleckchen Erde verirrt und solltet ihr ferner ein paar Stunden Zeit im Gepäck haben, wird euch der folgende Stopover Guide dabei helfen, das Beste aus eurer Wartezeit zu machen. Der komplette Plan umfasst einen Aufenthalt von ungefähr sieben Stunden, aber natürlich könnt ihr einzelne Bausteine einfach weglassen und die Route somit eurem persönlichen Zeitplan anpassen.
30 Minuten – Einreise
Da euer Gepäck sicherlich zum finalen Reiseziel durchgecheckt ist, könnt ihr schnurstracks zur Immigration gehen. Hier geht alles ganz schnell und unkompliziert, denn mit einem deutschen Pass braucht man für die Einreise nach Singapur keine speziellen Impfungen und auch kein Visum. Wichtig ist nur, dass der Reisepass noch mindestens 6 Monate lang gültig ist.
20 Minuten – Taxifahrt zu den Gardens By The Bay
Es gibt viele Möglichkeiten auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu fahren. Wegen der begrenzten Zeit, solltet ihr euch ein Taxi gönnen. Das ist in Singapur absolut erschwinglich. Eine Fahrt in die Stadt kostet ungefähr 16-24 SGD, was 10-16 EUR entspricht. Hier variieren die Preise je nach Tageszeit. Wenn ihr auf Nummer sicher gehen wollt, hilft dieser Fahrpreis-Rechner weiter: Taxi Singapore / Taxi Fare Calculator.
Im Taxi lehnt ihr euch zurück und genießt die Fahrt. Das ist kein Witz! Entgegen der sonst oft in Asien vorherrschenden Hektik inklusive Dauer-Gehupe im Großstadtstaub, ist Singapur eine friedliche Oase. Unzählige Grünanlagen ziehen am Fenster vorüber. Die Verkehrsinseln sind mit Mosaiken aus bunten Pflanzen liebevoll dekoriert.
5 Minuten – Zwischenstopp beim Merlion
Bittet euren Fahrer, kurz am Merlion anzuhalten – diese Sagengestalt ist nämlich das Wahrzeichen von Singapur. Die Statue stellt einen Fisch (Symbol für die Verbundenheit zum Meer) mit einem Löwenkopf (Symbol für Stärke und Furchtlosigkeit) dar. Schnell ein Selfie machen und zurück ins Taxi!
5 Minuten – Weiterfahrt zu den Gardens By The Bay
Wahrscheinlich steht euer Mund mittlerweile permanent offen, denn die Aussicht auf die Skyline von Singapur und das Marina Bay Sands, mit seinen drei Türmen und der Art Surfbrett oben drauf, ist unglaublich beeindruckend.
60 Minuten – Gardens By The Bay
Die Gardens By The Bay sind ein absolutes Highlight. Die beiden Kuppeln, die an den Panzer eines Gürteltiers erinnern, beheimaten botanische Gärten. Sämtliche Pflanzen der Erde wachsen hier. Auch die Einheimischen gönnen sich von Zeit zu Zeit einen Spaziergang durch die Hallen, denn die klimaanlagenverwöhnten Singapurianer mögen die angenehmen Temperaturen.
Für einen ausgiebigen Besuch der Gärten bleibt euch wahrscheinlich keine Zeit, aber neben ihnen steht sowieso mein persönliches Singapur Highlight, welches ihr unbedingt besuchen solltet: Die Super Trees.
Die Super Trees sind pflanzenbewachsene Stahlgerüste, die zwischen 25 und 50 Meter hoch sind. Sie dienen unter anderem der Aufzucht von seltenen Pflanzen. Beleuchtet werden sie des Nachts durch Solarenergie. In ihren Trichtern werden die Niederschläge zur Bewässerung der Pflanzen gesammelt und einige der Bäume dienen als Kühltürme für die Kühlsysteme in den Glashäusern der Gärten. Zwei der Türme sind in luftiger Höhe mit einer Brücke verbunden. Der Eintritt ist frei. Also: hoch da!
15 Minuten – Fußweg zurück zum Marina Bay Sands
Von den Super Trees aus ist es nur ein kurzer Fußweg bis zum Marina Bay Sands, eines der bekanntesten Bauwerke der Stadt, auf dessen Dach der wohl berühmteste Infinity Pool der Welt liegt. Ein Bad in dem Pool ist den Bewohnern des Marina Bay Sands Hotel vorbehalten. Dennoch gibt es die Möglichkeit, den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt von ganz weit oben zu genießen.
30 Minuten – Ein Drink in der 1 Altitude Bar
Offiziell genießt man den Ausblick über die Stadt vom SkyPark Observation Deck aus, der im Tower 3 zu finden ist. Die Schlange am Ticketschalter für das Deck ist meist sehr lang und der Eintritt beträgt 20 SGD (13 EUR) pro Person.
Geht lieber zu dem Fahrtstuhl der in die 1 Altitude Bar führt und sagt, ihr würdet dort gerne einen Drink nehmen. Sobald ihr den Fahrstuhl verlasst, müsst ihr ein Eintrittsgeld über 18 SGD (11,50 EUR) entrichten – dies beinhaltet aber einen Drink eurer Wahl. Somit habt ihr letztlich statt fremden Menschen auf den Füßen, ein kühles Getränk in der Hand.
15 Minuten – Bahn fahren von Bayfront bis Chinatown
Nach dem Drink hüpft ihr an der Bayfront schnell in die U-Bahn und fahrt Richtung China Town. Hierfür kauft ihr am Ticketautomaten ein Single Trip Ticket für 1,10 SGD (70 Cent).
60 Minuten – China Town
Singapur mag zwar flächenmässig der kleinste Staat Asiens sein, aber dafür ist es umso vielfältiger. Es gibt verschiedene ethnische Viertel. Little India ist bunt und wuselig. Überall riecht es nach Zimt, Curry und Masala. Im arabischen Stadtteil steht die Sultan Moschee mit ihrer großen, gold funkelnden Kuppel. Ein farbenfroher hinduistischer Tempel steht direkt um die Ecke vom Buddha Tooth Relic Temple in China Town. Hier könnt ihr zwischen Marktständen voll wundersamer Medikamente und traditioneller Kunst umherschlendern.
10 Minuten – Fußweg zum Hawker Center Lau Pa Sat
Mittlerweile müsstet ihr wirklich hungrig sein. Den Hunger stillt man in Singapur am authentischsten in einem Hawker Center. Das historische Lau Pa Sat Center könnt ihr von China Town aus binnen 10 Minuten zu Fuß erreichen.
45 Minuten – Das große Fressen
Hawker Center sind eine Art alternativer Food Court. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen „Fress-Ständen“ an denen es preiswertes Essen gibt. Im Durchschnitt kostet ein Gericht 6 SGD (knapp 4 EUR), wobei es Mittagsangebote zu noch günstigeren Preisen gibt.
Ich liebe Hawker Center, auch wenn ich, ob der großen Auswahl an Essen fast in den Wahnsinn getrieben werde. Es gibt die würzigsten Currys, gewöhnungsbedürftiges Frosch-Porridge, Süßigkeiten und ach so vieles mehr. Eine singapurianische Spezialität, die man keinesfalls verpassen sollte, ist das berühmte Chicken and Rice.
Die Platzreservierung in Hawker Centern hat Tradition und ist ehrlich gesagt recht putzig. Es ist eine Art Kunst und wird auch chope (Revier markieren) genannt. Man sucht sich den gewünschten Platz am Tisch und markiert ihn mit dem den billigsten, am wenigstens wertvollen Gegenstand als sein Eigen. Dies kann ein halbes Taschentusch oder ein alter Kugelschreiber sein. Bevor ihr den Gegenstand platziert, fragt aber vorsichtshalber den Nebenmann, ob der Platz wirklich frei ist, denn eventuell ist der Nachbar ein lebendiger Platzhalter.
Falls ihr bei eurem Aufenthalt eine ganz andere Route wählt, findet ihr im Artikel "Ein kleiner Singapur-Hawker-Center-Guide" einen Überblick über sämtliche Hawker Center in der Stadt.
25 Minuten – Bahnfahrt von Downtown bis Bugis
Nach dem Essen hüpft ihr ein letztes Mal in die Bahn und fahrt von Downtown bis Bugis. Hierfür zieht ihr ein weiteres Single Trip Ticket.
60 Minuten – Bummeln in Kampong Glam
Mein Lieblingsviertel in Singapur? Kampong Glam! Von der U-Bahn Station Bugis aus, betretet ihr das Viertel über die bunte Hanji Lane.
Hier gibt es viele kleine individuelle Boutiquen, gemütliche Cafés und Bars. Die Atmosphäre hier lässt mich die Stahl und Beton Giganten der Stadt fast vergessen. Die Häuser sind eng aneinander gebaut und sehr schmal. Sie bestehen meist aus zwei Stockwerken. Unten befinden sich Gewerbe und oben Büros. Die Fenster der oberen Stockwerke haben bunte Fensterläden, was dem ganzen Viertel einen wunderbar individuellen Charme gibt.
In Kampong Glam könnt ihr bis zur Abfahrt noch ein wenig bummeln und einen Kaffee trinken.
20 Minuten – Rückfahrt zum Flughafen
Puh, jetzt habt ihr Singapur im Schnelldurchlauf erlebt. Ich bin mir sicher, ihr habt jetzt Lust auf mehr! Kein Problem: Kommt einfach wieder und bleibt ein bisschen länger.
Entspannen am Flughafen
Egal, wie voll ihr euren Zeitplan für den Aufenthalt packt, lasst auch ein bisschen Zeit für den Changi Airport. Dort kann man es sich nämlich sehr gut gehen lassen: Es gibt einen Swimming Pool, ein Kino, einen Koi-Teich und unzählige Gärten, in denen man wunderbar relaxen kann.