Tipps für Backpacking auf den Azoren

Tipps für Backpacking auf den Azoren

Rucksack-Tourismus ist auf den Azoren noch eher die Ausnahme. Dabei bieten die Inseln ein ideales Terrain für heißhungrige AbenteurerInnen. Inmitten wild-romantischer Natur lässt sich wunderbar campen – teilweise sogar gratis. Unsere Tipps für Backpacker

Ratgeber

Da will ich auch hin!

Camping

Auf den kleineren Inseln der Azoren wie etwa Flores, wird wild Campen nicht so streng genommen, wobei es oft auch ausgewiesene Zeltplätze gibt, die gratis sind und dennoch über Kochplätze und Duschen (Kaltwasser) verfügen (Flores: Nähe Lagoa). In Fajã Grande, auf Flores, findet sich ein gebührenpflichtiger Campingplatz für unter 10 €/Zelt.

Auf der Hauptinsel São Miguel ist wild Campen nur schwer möglich. Dafür finden sich mehrere offizielle Campingplätze. Diese sind vor allem im Sommer an den Wochenenden jedoch oft überfüllt – und zwar von den Einheimischen selbst! Denn Camping und Grillen ist eine sehr beliebte Freizeitaktivität der Insulaner. Man findet rund um die Insel bei jedem Aussichtspunkt, und das sind doch einige, wunderbar ausgebaute Grillplätze und Toilettenanlagen, die gratis nutzbar und für jedermann frei zugänglich sind.

Ausrüstung

Wer vorhat, mit Brennspiritus/Ethanol seinen Campingkocher zu beheizen, wird sich an eine Apotheke wenden müssen. Auf Flores haben wir uns in Santa Cruz de Flores im wahrsten Sinne durch die Stadt gefragt (es gibt zwei Supermärkte und eine Werkzeughandlung) auf der Suche danach. In den meisten Ländern bekommt man diesen Brennspiritus ja an Tankstellen oder in Baumärkten – auf den Azoren am ehesten in Apotheken, da er dort als Desinfektionsmittel verkauft wird.

Mietwagen

Es empfiehlt sich ein Mietauto zu nehmen. Es fahren zwar auch Busse, aber nur selten und man kommt so nur zwischen den einzelnen Ortschaften und Städtchen hin und her. Mit dem Mietauto kann man die Insel am einfachsten erkunden und gelangt problemlos an den Ausgangspunkt von Wanderungen (es gibt viele Rundwanderungen), oder an heiße Quellen, die kostenlos zum Baden einladen. Parkplätze sind in der Regel gebührenfrei und es waren immer genug vorhanden.

Fähre

Das Fährticket kann man nur in den entsprechenden Büros buchen. Die Kommunikation auf Portugiesisch war für mich eine kleine Herausforderung, aber es hat am Ende erstaunlich gut geklappt. Dann freut man sich doch gleich doppelt! Die Fahrt mit der Fähre zu den anderen Inseln ist auf alle Fälle ein Erlebnis und verdeutlicht einen noch mal wie weit voneinander entfernt die Inselgruppen liegen.

Unterkunft

Da auf den Azoren wenige Touristen unterwegs sind, findet man auch im Notfall immer eine freie Unterkunft. Allerdings sprechen nur wenige Menschen Englisch. Meistens versuchen die Einheimischen einfach, langsam Portugiesisch mit einem zu reden und wiederholen alles so oft wie nötig. Alle Menschen, denen ich auf meiner Azoren-Rundreise begegnet bin, waren sehr hilfsbereit und gastfreundlich. Nach ein paar Tagen in einer kleinen Stadt, wie etwa Santa Cruz de Flores beginnen die Einheimischen einem zuzunicken und dann fühlt man sich wirklich als Teil dieses geruhsamen Mikrokosmos!

Feste

Bei meiner Azoren-Rundreise ist mir aufgefallen, dass viele Festlichkeiten stattfinden. Auf Flores waren wir bei zwei Dorffesten mit dabei als einzige Touristen und das war echt ein Erlebnis! Auf São Miguel waren wir ebenfalls bei einem Festtagsumzug dabei, mit blumengeschmückten Autos und gegrillten Maiskolben! Auf den Azoren werden die katholischen Feste sehr ausgiebig gefeiert und stellen selbst wirklich ein einmaliges Erlebnis dar, auch für Leute, die ansonsten eher ein geringes Interesse an diesem Bereich haben.

Kosten

Lebensmittel und vor allem Essen gehen ist auf den Azoren etwas teurer. Das liegt vor allem an den weiten Transportwegen. Dafür gibt es selten Eintritte zu zahlen und wenn doch welche fällig werden, wie bei der Besichtigung einer alten Walfang Fabrik in Horta, oder einer Teeplantage auf São Miguel, dann sind die Kosten mit ein paar Euro durchaus im erschwinglichen Bereich. Internetzugang gibt es an vielen öffentlichen Orten, wie Parks, oder Bibliotheken kostenfrei.

Reisedauer

Ich war drei Wochen auf den Azoren unterwegs, was rückblickend betrachtet viel zu kurz ist, um alle der insgesamt neun Azoreninseln genau zu erkunden. Aber für ein Eintauchen in die Atmosphäre und das Flair dieser einsamen rauen Landschaft am Ende oder doch am Anfang der Welt? optimal. Die Azoren haben wirklich viel zu bieten. Von Whale Watching, über Wandern, Badeurlaub, Tauchen, Segeln, Vulkane und heiße Quellen bis hin zur Gemütlichkeit der verschlafenen kleinen Dörfer und Städtchen und den vielen Dorffesten und Festlichkeiten, hier ist für jeden etwas dabei!

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