Prag - Die Goldene Stadt

Prag - Die Goldene Stadt

Die wunderschöne Hauptstadt von Tschechien - sie hat viele Namen. Die goldene Stadt, die Stadt der hundert Türme, die Stadt der 1000 Brücken.

Die alten Häuser mit ihren prunkvoll verzierten Fassaden reihen sich an der Moldau entlang, die sich ihren Weg durch das Herz der Stadt schlängelt, und alle paar hundert Meter erstrecken sich steinerne Brücken von der einen zur anderen Seite des Flusses, die Eine schöner als ihre Vorgängerin.

Reisebericht

Da will ich auch hin!

Ich bin für ein verlängertes Wochenende nach Prag gefahren, da ich dieses Jahr so gut wie gar nicht Reisen war, und der Drang, noch einmal aus meinem Alltagstrott auszubrechen, Überhand genommen hat.

Für einen Wochenendtrip eignet sich eine Stadt wie Prag hervorragend- natürlich gibt es viel zu viel anzusehen, aber wenn man nur begrenzt Zeit hat so wie ich, ist es sehr von Vorteil, dass viele Sehenswürdigkeiten in Prag sehr nah beieinander liegen. Auf meiner Liste ganz oben steht die Altstadt, mit ihren vielen prunkvollen Kirchen und Museen, Kaffeehäusern, verwinkelten Gassen und Türmen. Inmitten der Altstadt liegt auch das berühmte jüdische Viertel von Prag, mit seinen Synagogen und dem Friedhof. Ein weiteres absolutes Highlight ist das Kaiserschloss, die Prager Burg, auf der anderen Seite der Moldau, welches direkt zu Füßen der berühmten Karlsbrücke liegt.

Ich bin mit Bus von Berlin aus losgefahren, die Fahrt hat ungefähr vier Stunden gedauert, genauso lange wie auch die Züge von Berlin aus fahren, aber es ist preiswerter. Am Prager Busbahnhof Florenc angekommen, ist man direkt mitten im Zentrum der Stadt.
Es gibt eine gut angebundene Metro-Linie (B, oder „The green line“), und etliche Straßenbahnen.

Spaziergang an der Moldau & die tanzenden Häuser

Für unseren Aufenthalt in Prag haben wir uns eine Airbnb-Wohnung gemietet, von der aus man bequem an der Moldau bis in die Altstadt entlangspazieren kann. Einen Spaziergang an der Moldau würde ich jedem der eine Reise nach Prag plant wärmstens empfehlen, denn ein wunderschönes Haus reiht sich an das Nächste, und es macht ungeheuren Spaß sich diese Häuser anzuschauen und an Ihnen vorbeizugehen.
Bei den „tanzenden Häusern“ legen wir unseren ersten Stopp ein.

Die tanzenden Häuser sind eine Verwirklichung des berühmten Architekten Vlado Milunic in Zusammenarbeit mit seinem kanadischen Kollegen Frank Gehry, und obwohl es tatsächlich nur ein Bürogebäude ist, wurden die tanzenden Häuser dank ihres außergewöhnlichen Baustils in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem Wahrzeichen der Stadt. Wer etwas zu Trinken an der Bar kauft, darf oben auf die Aussichtsplattform, und kann einen herrlichen Blick über die Moldau und die Burg Hradschin genießen. Ein perfekter Startpunkt für eine ausgiebige Erkundungstour der Prager Altstadt.

Die Prager Altstadt

Die Altstadt von Prag ist ein Labyrinth aus kleinen verwinkelten Gassen und großen Straßen, und ich habe gar nicht erst versucht, die ganze Zeit nachzuvollziehen wo genau ich mich gerade befinde, sondern mich einfach treiben lassen. Die wohl bekannteste historische Route durch das Zentrum Prags, der Königsweg, ist natürlich eine Möglichkeit die Altstadt zu erkunden.
Auf ihr fuhren die böhmischen Könige zu ihrer Krönung im Veitsdom, welcher sich in der Prager Burg befindet.

Die Altstadt von Prag ist ein Labyrinth aus kleinen verwinkelten Gassen und großen Straßen, und es war viel interessanter einfach drauflos zu laufen, und nicht andauernd auf die Karte oder auf Schilder zu schauen. Es macht Spaß durch die kleinen Straßen zu laufen, und immer neue Wege und ungesehene Häuser und Bauten zu entdecken. An jeder Ecke gibt es süße kleine Cafés und Restaurants für ein Pause, aber auch Galerien, Museen und Theater.

Ein paar Stecknadeln sollte man sich auf der Karte aber auf jeden Fall setzen.

Das Altstädter Rathaus & die Astronomische Uhr

Der Altstädter Ring, der Hauptmarktplatz der Altstadt, der von historischen Gebäuden wie dem Rathaus mit der astronomischen Uhr, der Teynkirche, der Hussitenkirche St. Nikolas und der Nationalgalerie, dem Palais Kinsky umgeben ist. Ein Denkmal von Jan Hus steht auf der Mitte des Platzes, und gerade im Winter gibt es einen tollen historischen Wintermarkt auf dem Platz.

Während ich also meinen heißen im Eichenfass gereiften Met schlürfe, spaziere ich gemütlich über den Platz, um mir die berühmte astronomische Uhr anzuschauen. Zu jeder vollen Stunde kann man die Prozession der zwölf Apostel beobachten, da die Uhr im 17. Jahrhundert mit beweglichen Figuren ausgestattet wurde.

Eine Besichtigung des Rathauses würde ich ebenfalls empfehlen, da man vom Rathausturm eine tolle Aussicht über die Altstadt und den Marktplatz hat.

Von einer gebürtigen Pragerin habe ich den Tipp bekommen, dass es in dem kleinen Touristenstandpunkt links von der astronomischen Uhr kostenlose Stadtrundführungen durch die Altstadt und das jüdische Viertel gibt.

Das jüdische Viertel (Josephstadt)

Ein Besuch des jüdischen Viertels in Prag ist ein absolutes Muss, wenn man dort ist. Diesen Teil der Altstadt umgibt eine ganz eigene, geheimnisvolle Atmosphäre, der sich kaum jemand entziehen kann. Es gibt ganze sechs Synagogen in dem Viertel, das jüdische Rathaus und den jüdischen Friedhof, welcher der größte in ganz Europa ist. Wir haben die Altneu-Synagoge besucht, welches die älteste erhaltene Synagoge Europas ist. Einer Legende nach ruht auf dem Dachboden der Synagoge der berühmte Prager Golem, der einst vom Rabbi Löw erschaffen wurde, um die Prager Juden vor falschen Mordanschuldigungen zu schützen.

Platz der Republik (Námêstí Republiky)

Der Platz der Republik ist ein riesiger, verkehrsreicher Platz an der Grenze zwischen der Prager Altstadt und der Prager Neustadt.
Es gibt einige Sehenswürdigkeiten, wie den Pulverturm und das Königshaus. Außerdem ist er bestens angebunden. Wir haben dort im Kaffeehaus Kavarna Obecni Dum eine Pause eingelegt, dass zum berühmten Gemeindehaus oder auch Repräsentationshaus Obecni Dum gehört. Heutzutage wird das Obecni Dum als Konzertsaal genutzt und ist auch Sitz des Prager Symphonie-Orchesters.

Leider hatten wir keine Zeit, uns ein Konzert anzusehen, aber auch der Besuch des Kaffeehauses ist absolut zu empfehlen. Da wird Kaffee und Kuchen trinken zu einem richtigen Erlebnis.

Der Wenzelsplatz

Fast 700 Meter lang, erinnert der Wenzelsplatz eher an eine Art Boulevard als einen einfachen Platz. Er zählt zu den größten Plätzen Europas, und er ist der historisch bedeutendste Versammlungsort der Republik. Seinen Namen erhielt der Wenzelsplatz 1848 nach dem heiligen Wenzeln, und seit 1912 ziert ein Denkmal desselbigen den Platz.

Das berühmte Hotel Europa steht ebenfalls am Wenzelsplatz, wir konnten es jedoch leider nicht besuchen, da es wegen Restaurationsarbeiten vorübergehend geschlossen ist.

Die Prager Burg & der Veitsdom

Nachdem ich am ersten Tag ausgiebig die Prager Altstadt und das jüdische Viertel erkundet habe, zieht es mich nun auf die andere Seite der Moldau, hin zu dem Berg Hradschin, auf dem sich die Prager Burg befindet, das größte geschlossene Burgareal der Welt.

Nach der Gründung der Burg im 9. Jahrhundert war sie Sitz vieler verschiedener Herzöge und Könige, die alle über die Generationen hinweg prunkvolle Gebäude erbauen ließen, weswegen sich in der Burg viele verschiedene Baustile vereinen. Um durch das Haupttor in die Burg zu gelangen, muss man einen kleinen Weg, die Schlossstiege, an der Burgmauer empor gehen. Schon von dort aus hat man eine wundervolle Aussicht auf die Prager Altstadt, da man stetig bergauf gehen muss, was allerdings auch ziemlich anstrengend ist. Etwas zu trinken einzupacken ist auf jeden Fall nicht verkehrt.

Der Eintritt zur Burg ist frei, allerdings ist sie ein sehr beliebtes Ziel bei Besuchern, und die Schlange vor dem Eingang ist endlos lang.
Nach einer Stunde anstehen sind wir endlich an der Reihe, und dürfen die Burg betreten. Innerhalb der Burg gibt es sehr viel zu sehen, wie zum Beispiel das goldene Gässchen, in dem einst Franz Kafka wohnte.

Am beeindruckendsten jedoch war der Veitsdom, eine riesige Kathedrale mitten im Herz der Burg. Eine so detailreiche und schöne Kirche habe ich selten gesehen, mit ihren vielen Türmen und Zinnen. Der Veitsdom wurde im 14. Jahrhundert in Auftrag gegeben, nachdem Prag zum Erzbistum erklärt wurde. Der Dom ist Grabstätte von zahlreichen böhmischen Königen und in einer kleinen Kammer dort werden die böhmischen Kronjuwelen aufbewahrt.

Ein besonderes Highlight ist, den 99 Meter hohen Turm der Kathedrale emporzusteigen, denn von dort aus hat man eine unschlagbare Sicht über die Stadt Prag.

Die Karlsbrücke

Nach Besichtigung der Burganlage sind wir schon ziemlich müde, aber um wieder zurück zur Altsdtadt zu gelangen, wollen wir auf jeden Fall noch einmal über die Karlsbrücke zurücklaufen, also machen wir uns auf den Weg durch die kleinen mit Kopfstein gepflasterten Straßen der „Kleinseite“ hin zur Karlsbrücke, das vielleicht berühmteste Wahrzeichen von Prag.

Die Karlsbrücke ist eine Station des so berühmten Königsweges, und verbindet die Altstadt mit der Kleinseite. Es ist eine reine Fußgängerbrücke, Autos oder Straßenbahnen fahren nicht auf ihr, und sie gehört zu den Kulturdenkmälern der Stadt.

Wir laufen im Dunkeln über die Brücke, weswegen sie glücklicherweise nicht ganz so überfüllt ist wie am Tage, aber es ist dennoch hell genug beleuchtet um die steinernen Skulpturen zu beiden Seiten der Brücke zu bewundern. Und natürlich - wie so vieles in Prag - ist auch diese Brücke einer der ältesten steinernen Brücken Europas.

Nachtleben inmitten der historischen Altstadt

Am letzten Abend unseres Aufenthalts wollen wir uns noch ein wenig ins Nachtleben stürzen, und tatsächlich gibt es eine Barstraße im Herzen der Altstadt, wo sich viele Restaurants, Bars und Clubs tummeln. Das Bier ist in Prag bekanntlich sehr gut und günstig, aber auch für jemanden wie mich, der nicht so Bier-affin ist, findet sich hier etwas.

Wir haben einen Tipp bekommen, dass es in dem Restaurant „La casa Argentina“ abends immer Live-Musik und Tanzshows geben soll, allerdings kommen wir leider zu spät, und beschließen, uns nach etwas kleinerem umzusehen.
Wir entdecken eine laute, bunte Bar, die sich „El mojito Café“ nennt, und annähernd 100 Cocktails im Repertoire hat. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt, man bekommt für umgerechnet sechs Euro einen guten und großen Cocktail, und die Stimmung ist auch sehr gut.

Ein sehr gelungener Abschluss für diesen eigentlich viel zu kurzen Urlaub in der goldenen Stadt, die mich mit ihrer Schönheit zutiefst beeindruckt hat.
Ich habe mir fest vorgenommen, im Sommer zurückzukehren, und die Stadt aufs Neue zu erkunden.

Tipps für einen gelungenen Ausflug nach Prag

Essen

Wenn ihr in Prag seid, solltet ihr wenigstens einmal die heimische Küche ausprobieren, und zwar: Gulasch. Das Restaurant „Staromáček“ in der Straße Karlova 46, Praha 1, serviert tschechische Küche und dazu sehr guten tschechischen Rotwein.
Das kleine, aber immer rappelvolle Bistro „Den Noc“ ist ebenfalls einen Besuch wert. Es kommt vor, dass man einige Zeit warten muss um einen Tisch zu bekommen, doch das ist es allemal wert: die besten Pancakes, die ich jemals gegessen habe.

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Straßenbahnen und die Metrolinien bilden ein gutes öffentliches Verkehrsnetz, man kommt sehr gut von A nach B. Vor allem mit der Straßenbahn kann man dazu auch noch einiges von der Stadt sehen.

Unterkunft

Wir haben eine Airbnb-Wohnung gemietet, was in Prag relativ günstig ist, vor allem wenn man nach etwas Preiswertem im Zentrum sucht.
Allerdings gibt es auch viele Hotels zu einem fairen Preis.

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