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Müni
Geboren in den Weiten der mongolischen Steppe und …
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Pack die Badehose ein… für “WET - the show” in Hamburg!
Nach bereits über 1,5 Millionen begeisterter Zuschauer weltweit gibt es die spektakuläre “WET - the show” nun auch in Hamburg zu sehen. Wasserkunst trifft auf Körperkunst - und dann? Wir haben uns das neue Musical exklusiv in Hamburg mal angeschaut.
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Allgemeine Reiseinfos
Was erwartet einen bei „WET – the show“?
Im Vorfeld war nicht viel über „WET – the show“ bekannt, außer, dass es ein Welterfolg war und es um Badewannen, Wasser, Quietscheentchen, Wasser und Akrobatik geht. Infos über den Inhalt gab es nur einige wenige, über die wir auch schon berichteten. Was erwartet einen nun bei der neuen Produktion der GOP Entertainment Group? Gibt es überhaupt eine Storyline? Was für Akrobatik wird gezeigt? Und wenn es so ein internationales Musical ist, wurde es für Hamburg auf deutsch übersetzt? Diese und andere Fragen beschäftigen einen, während man auf seinem gemütlichen Sitz im Theatersaal des Theater Kehrwieder auf den Beginn der Show wartet. Die Vorhänge sind noch geschlossen, doch dann ertönt „Pack die Badehose ein“ von Cornelia Froboess – und das ganze Publikum singt mit.
“WET – the show“: zum Staunen und zum Lachen
Sofort geht es fulminant los. Die Show beginnt gleich mit mehreren Artisten, die eine Gruppenchoreographie in ihren Badewannen vorführen – musikalisch untermalt von einer Opernsängerin. Die erste Sitzreihe wird schonmal mit einer Plastikplane geschützt. Diese sollten sie später auch definitiv brauchen. Dann beginnt die erste Szene. Ein junges, naiv und tollpatschig wirkendes Mädchen klettert aus einem Wasserrohr heraus – im Gepäck ein Quietscheentchen und eine kleine Badewanne. Aus ihr heraus kommt nur ein schüchternes „hello“, „hi“ und ganz viel Gekicher. Sollte das nun eine mäßig witzige Comedy-Einlage werden? Das rothaarige Mädchen mit der hochgeschnittenen Badehose, Bikini-Oberteil und den Gummistiefeln spielt im Stück eine Art Hauptrolle. Sie ist die leitende Figur, die eine kleine Geschichte um die Show kreiert und die einzelnen Szenen miteinander verbindet.
Schlag auf Schlag folgen die artistischen Einlagen. Artist nach Artist zeigt sein Können, von dem so manche Profi Yogis auf Instagram nur träumen können. Es ist alles dabei: von einer Frau, die sich unglaublich stark verrenken kann, ein ausgesprochen großer Mann, der sich so easy in den Handstand vom rutschigen Badewannenrand drückt, über wunderliche Balljongleure und eindrucksvolle Paarakrobatik bis hin zu Artisten, die auf dem Trapez oder Luftringen unter “strömenden Regen” durch die Luft schwingen. Ach, und die Opernsängerin kann auch noch Violine spielen und hat sogar “Pack die Badehose ein” als Operette drauf.
Das Publikum ist begeistert und spendet jedem Artisten Beifall. Die Einzelauftritte fesseln. Man bangt mit den Künstlern, dass alles gut geht, ist gebannt und kommt aus dem Staunen nicht mehr raus und gerade wenn man denkt, noch krasser geht’s nicht legt der Artist noch einen drauf. Gleichzeitig ist man gespannt, was der nächste Auftritt wohl mit sich bringt.
Damit man vor lauter Spannung und Staunen nicht erstarrt, lockern die kurzen Comedy-Einlagen auf, die meist vom rothaarigen Mädchen und der Opernsängerin geführt werden und teilweise einen der Artisten mit einspannt. Die Szenen sind eine ideale Mischung aus etwas wirklich Lustigem, recht Simplen und doch Unvorhersehbaren und damit sehr Unterhaltendem. Ehe man mit dem Lachen und dem Beifall klatschen fertig ist, beginnt auch schon die nächste Artistik-Vorführung.
Die Musik spielt nicht nur auf der Bühne
Während der Vorstellung schaut man nicht nur auf die Bühne, sondern auch um die Bühne herum, nach hinten, zur Seite und um die Ecke. Schon zu Beginn der Show schnappt sich das rothaarige Mädchen kichernd einen jungen Mann aus dem Publikum, spannt ihn in ihre Show ein und lässt ihn anschließend gar nicht mehr von der Bühne gehen. Ob er noch in Ruhe die Show genießen kann? In einigen Szenen wird der gesamte Zuschauerraum genutzt und bespielt. Teilweise muss man sich umdrehen oder umsehen. In solchen Szenen weiß man gar nicht, wo man hinschauen soll, denn es findet auch etwas parallel auf der Bühne statt.
Fazit
Um die anfänglichen Fragen zu beantworten: Nein, es gibt nicht wirklich eine Storyline. Es wird alles Mögliche und Unmögliche an Akrobatik gezeigt. Und das Musical wurde für Hamburg nicht auf deutsch übersetzt. Eigentlich wurde auch nicht geredet, “WET - the show” braucht keine Sprache - nur die Körpersprache. Und diese beherrscht sie sehr gut. Junge, internationale Artisten zeigen äußerst beeindruckende Körperkünste. Die fulminante Show zeigt außerdem interessant interpretierte Welthits, Komik und tatsächlich eine jede Menge Wasser. Wirklich. (Eventuell beim Ticketkauf drauf achten.)
Wer steckt hinter „WET – the show“?
Hinter der Sensationsshow “WET - the show” steckt Szenegröße Markus Pabst. Bekannt als “Bühnenvisionär” oder auch als “Tarantino des Varietés” landet der Regisseur mit seinen Werken internationalen Erfolg. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen “SOAP”, “Caesar Twins”, “Der helle Wahnsinn” und die Zirkusshow “Flic Flac”. Pabst ist stets auf der Suche nach dem Ungewöhnlichen, Schrägen und Unangepassten. Nebenbei fördert er junge Künstler mit seinem Projekt “Berlin Base”. Und in Berlin war es, als Markus Pabst vor über 10 Jahren die Idee zu “WET - the show” kam. Damals hätte er wohl nicht gedacht, dass es solch einen internationaler Erfolg werden soll.
Das Theater Kehrwieder in Hamburg
Spielstätte der Show ist das kleine, aber feine Theater Kehrwieder. Das Theaterhaus befindet sich mitten in der Hamburger Speicherstadt und nur wenige Minuten von der berühmten Elbphilharmonie entfernt. Eine ideale Gelegenheit für eine Musicalreise nach Hamburg. Von außen reiht es sich in die typischen roten Backsteinhäuser der Speicherstadt ein. Im Inneren des Theaters findet man sich in einem modern und hell eingerichteten Foyer wieder, um dann im Theatersaal wieder den Charme des klassischen Varieté mit roten Samtwänden und tiefen Sitzen zu spüren.
“WET - the show” läuft noch bis zum 31.März. Tickets kann man hier bestellen.