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Kathrin
Durch die Pension meiner Eltern habe ich von Klein …
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Mit dem Roller um Bali (1)
Nach 17 Stunden im Flieger bin ich endlich auf Bali angekommen. Klar, dass ich dann nicht nur im Hotel sitzen will! Den Rucksack umgeschnallt miete ich mir einen Roller und mache mich auf Erkundungstour. Teil 1 meines Reiseberichts über den Kulturschock, hüpfende Affen und äußerst liebenswerte Balinesen
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Mit dem Roller um Bali (Teil 2)
Gebirgsseen, (Luxus-)Tempel und ein Traumstrand
Mal mit dem Rucksack ein fernes Land zu erkunden, war schon immer ein großer Traum von mir. Bis ich aber tatsächlich den Mut dazu aufbrachte, dauerte es leider einige Jahre. Doch dann war es endlich soweit. Meine erste Fernreise mit dem Rucksack führte mich nach Indonesien, besser gesagt nach Bali. Für mich war dabei von vornerein klar, dass ich nicht 17 Stunden Flug in Kauf nehmen würde, nur um dann an einem Ort zu bleiben. Also packte ich meinen Rucksack und buchte nur Flug und ein Hotel für die ersten beiden Nächte. Und los ging das Abenteuer!
Kuta: Kulturschock und Dreck
Angekommen in Bali hatte ich kurz mit einem heftigen Kulturschock zu kämpfen. Mitten in Kuta und somit der touristischen Hochburg von Bali, die auch als „der Ballermann der Australier“ gilt, fühlte ich mich ganz schön verloren und verunsichert. Zu viel Dreck, Gewusel und Verkehr. Nichts wie weg dachte ich mir und krallte mir das nächste Taxi nach Ubud. Schon auf der einstündigen Fahrt merkte ich, dass das die richtige Entscheidung war. Sobald wir die Stadt mit ihren hässlichen Fassaden hinter uns gebracht hatten und die Wege schlechter und die Umgebung grüner wurden, konnte ich getrost aufatmen und endlich die Schönheit Balis auf mich wirken lassen. Ab da hatte Bali mich voll und ganz in seinen Bann gezogen.
Ubud: Von Affen und Reisterassen
Angekommen in Ubud, suchte ich mir direkt eine nette Unterkunft. Ubud ist wohl das kulturelle Zentrum Balis. Es gibt zwar viele Touristen, es ist aber lange nicht so hektisch und dreckig wie in Kuta. Die Cafes, Restaurants und Läden am Straßenrand sind hip und bunt. Die Menschen sind freundlich und lächeln und der Verkehr hält sich durch die engen Straßen in Grenzen. Außerdem sieht man immer mal wieder Affen über die Dächer und Straßen hüpfen. Letzteres liegt wohl am Affen-Park, der in Ubud unweit meiner Unterkunft liegt. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, einmal eine Runde durch den dschungelartig angelegten Park mit seinen quirligen Bewohnern zu drehen.
Am nächsten Tag zog ich los, um mir einen fahrbaren Untersatz zu suchen, um die Insel weiter zu erkunden. Es dauerte nicht lange und ich hatte mir einen Roller inklusive Helm für umgerechnet drei Euro am Tag organisiert. Da ich mein Hotel erst einmal nur für eine Nacht gebucht hatte, machte ich zunächst einen Tagesausflug zu den nur 10 Kilometer entfernten berühmten Reisterrassen. Meine Erkenntnis nach der ersten Rollerfahrt: Rollerfahren auf Bali fetzt! Aber Entfernungen sollte man nicht unterschätzen. Ich war eine Stunde unterwegs für die 10km.
Die Reisterrassen sind wirklich einen Besuch wert. Es ist mega beeindruckend, wie die Balinesen in akribischster Handarbeit diese gigantischen Bewässerungssysteme nur aus Erde angelegt haben. Stundenlang schlenderte ich durch diese beeindruckende Kulisse und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Als ich wieder in Ubud ankam, war es bereits dunkel.
Etappe 1: Von Ubud nach Ujung
Am nächsten Tag ging es nach einem leckeren Frühstück auf die erste Etappe meiner Inselumrundung. Zu dem Zeitpunkt war mein Plan noch, die Insel in vier Tagen umrunden zu können. Zunächst fuhr ich Richtung Westen an die Küste. Ich wollte endlich das Meer sehen. Nach zwei Stunden Fahrt durch eine atemberaubende Landschaft sah ich es: Kristallblau lag es vor mir. Ich fuhr an der Küste entlang, bis es Abend wurde.
Nun galt es ja noch eine Unterkunft zu finden. In einem kleinen Nest fand ich ein Schild, das mich zu einem Hotel führte. Leider war hier niemand zu finden. So stand ich kurze Zeit später sichtlich planlos und etwas erschöpft vor dem verlassenen Hotel. Einem etwas älteren Balinesen auf seinem
knatternden Moped schien dies nicht zu entgehen. Ich war etwas verdutzt, als er mir auf Balinesisch irgendetwas mitzuteilen versuchte. Als er kapierte, dass ich nichts von dem verstand, was er mir sagte, brüllte er einmal laut in den Ort hinein und sofort kam ein jüngerer Balinese auf seinem Roller angeflitzt. Der übersetzte fleißig, dass es nicht weit entfernt eine tolle Unterkunft gebe. Also schwang ich mich noch einmal mit meinem schweren Rucksack auf meinen Roller.
Die nächsten 40 Minuten gab ich mir die größte Mühe, mich nicht abhängen zu lassen. Während der Fahrt versuchte der Junge immer wieder mit mir zu quatschen, auf Bali ist das wohl selbstverständlich. Es war schon fast dunkel, als ich mit meinem Roller endlich eine holprige Einfahrt hinunterpolterte. Marti, wie mein balinesischer Kumpel hieß, führte mich zusammen mit der Hotelbesitzerin über die tolle Anlage. Es war ein kleines Resort mit nur drei Villen und einer atemberaubenden Gartenanlage mit einem Pool, der direkt am Meer liegt. Für zwanzig Euro mietete ich mir die runde Dschungel-Villa inklusive Frühstück.
Außer mir war nur noch ein schwedisches Pärchen da, mit denen ich noch ein wenig im Pool planschte, bis die Sonne unterging. Die Anlage war sehr familiär und man lief eigentlich immer durch das Wohnzimmer der Besitzer, um an den Pool zu kommen. Das gefiel mir aber echt gut und die herzensgute Hotelmama zeigte uns sogar, wie man die berühmten balinesischen Opfergaben anfertigt. Danach kochte sie uns ein leckeres Abendessen und wir ließen den Abend bei ein paar Bintang (balinesisches Bier) ausklingen. Wow, endlich war ich im Paradies.
Wie es weitergeht, erfahrt ihr im zweiten Teil meines Reiseberichts.