Mallorca an einem Wochenende oder: Das perfekte Wochenende!

Mallorca an einem Wochenende oder: Das perfekte Wochenende!

Wir nehmen uns den Freitag Urlaub und starten frühmorgens nach Mallorca, der immer noch beliebtesten Insel der Deutschen und wollen relativ entspannt so viel wie möglich an diesem Wochenende von der Insel sehen.

Reisebericht

Gleich nach der Landung steigen wir in einen Mietwagen und verstauen unsere Rucksäcke im Kofferraum. Wir machen uns direkt auf den Weg in die Inselhauptstadt – Palma, DAS Zentrum der Insel.

Palma an einem Tag

Um einen Überblick zu bekommen steigen wir zuerst in den Hop on Hop off Bus, der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abfährt und via Kopfhörer Informationen auf Deutsch gibt. Am Castell de Bellver steigen wir das erste Mal aus und genießen den Blick über den Hafen bis zur Kathedrale. Nächster Stopp ist das Pueblo Espanol, ein Freilichtmuseum, das im Kleinformat die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Spaniens zeigt. Auch hier lohnt es sich einmal durch zu laufen und gechillt quasi das gesamte Land zu entdecken.

Weiter geht´s bis zur Avinguda Roselló, von wo wir gemütlich zur großen Markthalle Mercat Olivar schlendern, wo es dann Zeit für einen Imbiss wird. Ich probiere mich erst einmal durch die Fischspezialitäten…. Das Schöne hier ist, dass auch jede Menge Einheimische ihre Siesta in der Markthalle verbringen und so werden wir Teil eines lauten und bunten Spektakels und genießen das spanische Feeling!

Nach dem Essen können ein paar Schritte zu Fuß nicht schaden und so machen wir uns auf Richtung Rambla, nicht zu verwechseln mit der in Barcelona, aber auch hier einen Spaziergang wert! Dort steigen wir wieder in den Sightseeing Bus und fahren zu Kathedrale – liebevoll „La Seu“ (= der Bischofssitz) genannt. Dieses prachtvolle Gebilde thront am Meer und führt weiterhin die Rangliste der meistbesuchten Orte der Insel an!

Nachdem wir sie von allen Seiten fotografiert haben, bleibt noch Zeit für etwas Schaufensterbummel und Shopping… Wer in der Stadt nicht fündig wird oder wem das Getümmel zu unübersichtlich ist, dem empfehle ich das Mallorca Fashion Outlet (hieß früher Festival Park) – das Outlet Centre am Stadtrand von Palma, direkt an der Autobahn Ma 13 Richtung Norden.

Kulinarische Genüsse von der Insel

Für Samstag Vormittag haben wir eine Verabredung mit Ellen von der Bodega Ribas in Consell – grob in der Inselmitte. Sie zeigt uns das Weingut und auch die Weinkeller und erzählt uns viel über die Geschichte der Familie und des Weines. Anschließend verkosten wir 4 verschiedene Weine und dazu Käse, iberischen Schinken, Oliven, Mandeln und Olivenöl – wunderbar!! Wir nehmen uns eine Flasche für den Abend mit und bekommen auch noch einen Tipp, wo wir den Wein in Deutschland kaufen können… ein herrlicher Kontrast zur quirligen Inselhauptstadt gestern!

Tramuntana-Gebirge – die wunderschöne Westküste

Anschließend fahren wir weiter an die Westküste – nach Sóller. Dort heißt es: auf der Plaza Constitució sitzen, Kaffee trinken und gucken, gucken, gucken!

Ein paar Fotos schießen von der wunderschönen Kirche Sant Bartomeu und nebenan der Banco Sabadell – beide Fassaden wurden unverkennbar von einem Schüler Gaudis entworfen - und dann mit der historischen Straßenbahn zum Hafen, also nach Port de Sóller, fahren. Die Bahn ist heillos überfüllt und schlägt mit 8,- Euro pro Person und Strecke zu Buche - aber die gemütliche Fahrt durch das Tal der Orangen und Zitronen lässt das schnell vergessen. Am Hafen reihen wir uns gleich in die Schlangen ein, um ein Orangen- und/oder Zitroneneis zu bekommen und mit diesem schlendern wir am kleinen Strand entlang. Ich mag vor allem die Parallelstraße zur Shoppingmeile, die ist so ruhig, fast friedlich, sauber und kitschig schön!

Am Ende der Uferstraße liegt etwas versteckt die Cantina Marinera, ein relativ schlichtes Restaurant, das zu vernünftigen Preisen Tapas und alle nur denkbaren Fische und Meeresfrüchte anbietet – der perfekte Platz für ein Abendessen mit Meerblick und Sonnenuntergang und ohne lauter fremde Menschen vor der Linse. Übrigens nehmen wir uns ganz dekadent anschließend ein Taxi zurück zu unserem Leihwagen, der ja noch in Sóller steht – und zahlen da nicht mal halb so viel wie für die Straßenbahn…

Zurück zu den arabischen Wurzeln der Insel

Den Sonntag verbringen wir im Norden Mallorcas. Los geht´s in Alcudia, der ältesten Stadt der Insel, aus der Zeit der arabischen Belagerung. Sie begeistert mit einer wunderschönen Altstadt mit kleinen Geschäften und Bars. Wir starten mit einem Bummel über die Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert und verschaffen uns einen ersten Überblick über diesen zauberhaften Ort. Dienstags und sonntags findet hier der traditionelle Markt statt. Das kleine Städtchen ist schnell zu Fuß zu schaffen und die ersten Souvenirs sind eingetütet.

Weiter geht’s rauf zur Ermita de la Victoria – schon die Fahrt durch die ruhigen Villenviertel von MalPas und BonAire bringt uns zum Träumen und lässt uns Ballermann und Co binnen Minuten völlig vergessen! Oben genießen wir einen traumhaften Blick über die Bucht von Pollenca und bis zum Cap Formentor. Nun meldet sich ein kleines Hüngerchen und den stillen wir in der 5 Oceanos Chill Out Bar in Mal Pas mit einem Thunfisch-Wasabi-Burger und einer Sangria. Sangria? Ist das nicht das in Eimern und mit langen Strohhalmen? Aber nein! Hier kommt sie hausgemacht und in kleinen Karaffen mit frischem Obst daher – unbedingt mal wieder probieren!

Kontraste am Hafen

Nun wollen wir das Meer nicht nur sehen, sondern auch endlich spüren und fahren runter nach Port Alcudia. Im Sommer meide ich diesen Ort, weil er dann ausschließlich aus Hochhäusern und Tausenden von Menschen besteht, aber jetzt, in der Vorsaison, ein Traum! Wir parken am Hafen und bummeln erst einmal ganz gemütlich mit den Füßen im Wasser am Strand die riesige Bucht von Alcudia entlang. Über die Länge des Sandstrandes, der sich in mehrere Bereiche und Urlaubsorte aufteilt, herrscht Uneinigkeit – zwischen 16 – 24 km sind es; auf jeden Fall zu viel, um an einem Tag abzulaufen! Wir kommen nur langsam voran, können uns gar nicht sattsehen an dem türkisfarbenen Wasser, dem feinen weißen Sand, den Palmen am Hafen und den Rahmen aus Bergen! Pause machen wir in der Strandbar Playero Bar, wo mich eigentlich die Werbung für deutsches Bier abschreckt, aber man kann ja auch Wein trinken! Die Lage macht es wett: freier Blick aufs Meer, Füße im Sand, gemütliche Lounges… da vergessen wir glatt das Weiterlaufen… zum Abend hin trennen wir uns aber doch und laufen das kurze Stück wieder zurück, dieses Mal auf der Promenade um nach dem perfekten Appartement für nächstes Jahr Ausschau zu halten. Wieder am Hafen angekommen kehren wir erneut ein: die Bodega des Port – für mich bei jedem Inselbesuch ein absolutes Muss mit Fischspezialitäten, Paella, Tapas und traditionellen mallorquinischen Gerichten wie Tumbet, Trampo und Kaninchen mit Zwiebeln. Hier gibt es die wahre Aioli (ohne Ei, also nicht auf Mayo-Grundlage), einen unfassbar aufmerksamen Service und den Sonnenuntergang über dem Hafen inklusive!

Abschied

Und dann heißt es wieder Abschied nehmen! Die Freunde, die mich begleitet haben und vorher noch nie auf Mallorca waren, sind begeistert und verärgert gleichzeitig: sie ärgern sich, dass sie sich von all den Ballermann-Berichten haben abhalten lassen, diese wunderschöne Insel schon viel früher zu erkunden. Sie sind der Meinung, sie hätten jetzt alles gesehen – HAHA! Es fehlt noch sooo viel, aber auf jeden Fall hatten wir das perfekte Wochenende!

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