Norbert auf seinem Boot

Norbert – Crocodile Dundee aus Louisiana

Die Südstaaten von Amerika. Bilder von Plantagen und mystischen Sümpfen ziehen vor meinem gedanklichen Auge vorbei. Sofort fühle ich die schwüle Hitze, höre das Summen der Moskitos und möchte mit einem Bourbon in der Hand in einer Bar zu weltbester Blues-, Soul- und Jazzmusik Musik tanzen.

Reisebericht

Sumpfiges Louisiana

Und tatsächlich, als wir durch Louisiana fahren, komme ich aus dem Staunen kaum mehr heraus. Sumpf, nass, feucht, Sumpf – soweit das Auge reicht. Nicht umsonst wird Louisiana auch Bayou (sumpfiges Gebiet) State genannt.

Das müssen wir uns genauer ansehen. Und das tun wir auch - in Saint Martinville. Hier wollen wir mit der Le Blanc Swamp Tour auf Krokodiljagd (mit den Augen!) gehen. Die im Internet angegebene Adresse führt uns zu einem Wohnhaus, bei dem wir uns nicht trauen anzuhalten. Etwas verwirrt halten wir bei einer Kirche und fragen einen gerade ankommenden Truckfahrer nach dem Weg. Der nette Herr erzählt, er sei ohnehin gerade auf dem Weg dorthin (Ja wohin denn, wenn die Adresse das Haus von eben ist?). Wir sollen ihm folgen.

Norbert, 80 – ehemaliger Krokodiljäger und ewige Ikone

Wenige Minuten später erreichen wir den Lake Martin. Spitze! Wasser und Sumpf sind vorhanden. Es gibt auch einen Kiosk in dem Touren angeboten werden, aber es sind nicht die Le Blanc Swamp Tours (Die wurden uns nämlich empfohlen, wegen Norbert. Was immer auch so toll an dem Knilch sein soll?!) Wir rufen die Nummer aus dem Internet an.

„Hallo… Genau. Eine Tour würden wir gerne… Genau… 3… 3 Mädels, ja!“ Eine leise, wegen der schlechten Verbindung immer wieder unterbrochene, männliche Stimme antwortet: „We ..ll…there… 20…m…utes.“ Nun gut, warten wie einfach „20..utes“.

Tatsächlich, “da” bedeutet dort, wo wir sind. Norbert kommt zur verabredeten Zeit von einer Tour zurück. Das gute Touristengeld nicht verschmähend, lässt er sich auf eine Tour mit uns 3 Mädels ein. Nur uns 3 Mädels. Der Wahnsinn! Wir bekommen tatsächlich unsere private Sumpftour.

Und lasst euch gesagt sein, der Norbert ist wirklich eine Marke! Er ist mit seinen 80 Jahren pensionierter Krokodiljäger und hier am See aufgewachsen. Er berichtet über den Wandel des Lebens am See, dass die Krokodiljagd nicht mehr das ist, was sie mal war und er Angst hat, dass Menschen diese wunderschöne Natur zerstören. Er hält an den mit Spanish Moss behangenen Bäumen und erklärt jedes noch so kleine Detail.

Die Krokodile und Norbert

Dann gehen wir auf Krokodilsuche und finden schon bald eines der riesigen Ungetüme. Plötzlich liegen überall welche auf Baumstämmen oder am Ufer herum. Zum Glück sind es aber ganz entspannte Zeitgenossen, so dass wir keine Angst haben brauchen.

Norbert steuert aufs Ufer zu, um eine kleine Pause zu machen. Während dieser zeigt er uns stolz alte Fotos aus seinen Zeiten als Krokodiljäger oder auch eine französische Ausgabe der National Geographic (Dieses Blatt scheint schon durch viele Hände gewandert zu sein.), in der ein Bericht über seine berühmte Sumpftour zu finden war. Sogar im Fernsehen war unser Norbert schon. Wir sind mit einem Promi unterwegs!

Zeit für Moonshine – Am Lake Martin ist immer 5 o’clock

Ein Promi, der im nächsten Moment schelmisch grinst und sagt, dass es nun Zeit für Moonshine sei. Kurz an den Himmel geguckt ist klar, dass das nichts mit schwindendem Tageslicht zu tun haben kann. Nein, es geht um selbst gebrannten Schnaps. Und Norberts Whiskey mit einer Note Pfirsich ist der Knaller! Davon könnten wir glatt noch ein paar Gläschen mehr trinken. Damit wir uns zu dieser Tageszeit auch nicht schlecht fühlen müssen (Es ist gerade erst Mittag!!!), hat Norbert eine Uhr vorbereitet, auf der einfach immer 5 o’clock ist.
Nun denn, rein mit dem Moonshine!

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