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Steffi
Direkt nach der Schule zog es mich in die Ferne un …
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Klein Bonaire – oh island in the sun…
Immer wieder habe ich verschiedene Einwohner von Bonaire gefragt, welcher für sie der schönste Strand der Insel ist – es gab die unterschiedlichsten Antworten, aber ein Strand kam bei allen Aufzählungen vor: der „No Name Beach“! Ist schon mal ein interessanter Name und erstaunlicherweise befindet sich der schönste Strand von Bonaire gar nicht auf Bonaire, sondern knapp einen Kilometer (und somit immer in Sichtweite!) von der Hauptstadt Kralendijk entfernt auf der unbewohnten Insel Klein Bonaire.
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Weitere Reiseberichte
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One day in paradise
Direkt von meiner Lieblingsbar „Karel´s Beach Bar“ geht´s mit dem Wassertaxi eine knappe halbe Stunde entspannt über das Meer. Wir werden von fliegenden Fischen begleitet und sehen das Ziel näher und näher kommen. Schon die Fahrt ist für mich Erholung pur – in jedem Urlaub muss ich mindestens einmal auf einem Boot sein!
Die Insel ist das wahrhaftige Paradies! Es gibt nichts, außer schneeweißen Puderzucker-Sandstrand und ein paar kleinen Sträuchern. Da wir flexibel sind, an welchem Tag wir den Ausflug machen, suchen wir uns natürlich einen Tag aus, an dem kein Kreuzfahrtschiff angelegt hat und außer den 14 anderen Touristen, die mit uns ankommen, ist die Insel menschenleer.
Atemberaubende Unterwasserwelt
Klein Bonaire verfügt als Naturschutzgebiet über quasi unberührte Schätze und eine intakte Unterwasserwelt. Das Korallenriff reicht direkt bis an den Strand und geht bis ca. 35 m in die Tiefe – fantastisch schon von weitem durch die Farbunterschiede des Wassers zu erkennen. Eine unglaubliche Zahl Fische kommt neugierig bis Nahe an die Schnorchler und man hat das Gefühl, sie gingen gleich an Land um eine Runde in der Sonne zu brutzeln… Es reicht vollkommen, sich mit Taucherbrille und Schnorchel bewaffnet einfach auf´s Wasser zu legen und treiben zu lassen – die Meeresbewohner kommen der Reihe nach vorbei!
Schildkröten und Seepferdchen zeigen sich heute nicht, ich vergesse aber glatt enttäuscht zu sein, weil ich mich eh schon gar nicht satt sehen kann!
Schneeweißchen
Das könnte mein Name für die Insel sein. Dieser Sand ich so unfassbar weiß! In der Mittagssonne ist er richtig grell in den Augen! Und das Meer – türkisblau und nach ein paar Metern geht dieses türkis über in ein wunderschönes Dunkelblau. Wie kommt das? Ich schwimme hin, um mir das mal aus der Nähe anzusehen… an der Stelle kommt der Abgrund! Auf dem einen türkisblauen Meter sehe ich noch den Boden und dann geht es wahnsinnig steil bergab – kein Ende zu sehen mit meiner Taucherbrille. Was soll ich sagen: ich bin und bleibe einfach ein unglaublicher Schisser – nachdem ich gesehen habe, wie tief es hier ist, schaffe ich es einfach nicht über das Dunkelblau hinaus zu schwimmen. Meine Güte – in meinem nächsten Leben muss ich definitiv lockerer werden! Aus dem Wasser genieße ich nochmal den Blick auf die weiß-türkisfarbene einsame Idylle und möchte am liebsten ein Zelt aufstellen und ein paar Tage hier bleiben! Aber da komme ich noch einmal auf meinen vorhergehenden Satz zurück und verwerfe die Idee lieber wieder….
Tagesausflug nach Klein Bonaire – einer meiner Top 3 Tipps für einen Urlaub auf Bonaire!
Hintergrundwissen über Klein Bonaire
Klein Bonaire kann auf eine spannende und abwechslungsreiche kleine Geschichte zurückblicken: Sklavenhütten erinnern an die Zeit, in der ca. 800 Sklaven den Salzabbau auf Bonaire bewältigen sollten. Aus Angst vor Cholera war die Insel später eine Quarantänestation für ankommende Schiffe – im Inselinneren sind noch Überreste der Krankenstation zu sehen. Mitte des 19. Jahrhunderts war die Insel noch in Privatbesitz und mit Bäumen und Büschen dicht bewachsen. Klein Bonaire war von Ziegen bewohnt, die die Insel kahl fraßen. Die Insel wechselte mehrfach den Besitzer; Mitte des 20. Jahrhunderts kam die Insel in Besitz eines Hobby-Tauchers, der sich sofort in sie verliebte: Harry Belafonte. Er schrieb für die kleine Insel den Welthit:
„Island in the sun“
Kurz vor dem Jahrtausendwechsel gab es dann verschiedene Pläne, ein Hotel auf Klein Bonaire zu errichten, was von den Einwohnern Bonaires hitzig diskutiert wurde. Auch der berühmte Meeresforscher Hans Haß unterstützte die Hotelgegner und schrieb einen offenen Brief an die Behörden von Bonaire, in dem er die Idee als eine Schande für Bonaire und den Umgang mit dem Naturschutzgebiet bezeichnete. So blieb Klein Bonaire das unberührte Kleinod und die Insel wurde 1999 an die Bewohner von Bonaire zurückgegeben, die es als Teil des Bonaire National Marinepark für jeden zugänglich machten. Heute kommen jedes Jahr etwa 50.000 Tagesausflügler auf die Insel – zumeist Taucher, aber auch Schnorchelfreunde und Familien, die den ruhigen und flach zugänglichen Strand schätzen.