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Christina
Wenn ich reise, dann muss es ein Abenteuer sein. D …
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Drei Wochen - Drei Inseln (2)
Nach Vulkanabenteuern auf der großen Schwester Teneriffa machen wir es uns auf La Gomera gemütlich. In San Sebastián, wo wir herzlich aufgenommen werden, kann man das Leben so richtig genießen! Ganz ohne Abenteuer geht es dann aber doch nicht und so begeben wir uns auf Irrfahrten mit ebenfalls gemütlich getakteten Bussen, weichen angriffslustigen Hunden aus - und freuen uns am Ende des Tages aufs hiesige Open-Air-Kino.
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Zum Nachlesen
Der Charme von San Sebastián
Eine kleine Insel mit großem Charme – das ist für mich La Gomera! Während dieser knappen Woche auf der Insel habe ich wohl täglich gesagt, hierher komme ich, wenn ich meine Masterarbeit schreibe!
Von Teneriffa fährt man keine 50 Minuten mit der Fähre nach San Sebastián de La Gomera. Die kleine und doch größte Stadt der Insel war der letzte Zwischenstopp von Christoph Kolumbus auf seiner Suche nach Indien. Auf La Gomera gibt es tagsüber zahlreiche Touristen, die für einen Tagesausflug von Teneriffa hierherfahren. Abends gehört die Stadt wieder ganz den Einheimischen und der Handvoll Touristen, die einen längeren Aufenthalt hier geplant haben. Dann und auch vormittags vor dem Besucheransturm kommt der wirkliche Charme des kleinen Städtchens voll zur Geltung. Wer eine Woche hier lebt, fühlt sich herzlich aufgenommen in den gemütlichen Mikrokosmos der Stadt – man kennt sich ja schon!
Eine glückliche Fügung: ein Apartment am Strand!
Nach unserer Ankunft mit der Fähre sind Elisabeth und ich wieder einmal auf Quartiersuche. Und auch dieses Mal lächelt uns die Glücksgöttin zu und wir finden ein super günstiges Apartment, gleich am Strand und Stadtplatz. Direkt vor unserer Unterkunft ein Café, bei dem wir dank des Preises von 1,50 € für einen Café Latte bald zu Stammkunden werden! Auf dem Markt decken wir uns mit frischem Obst und Gemüse ein, und wenn man Glück hat, lässt sich eine Avocado auch so irgendwo finden, denn die Früchte sind gerade reif und liegen in manchen Innenhöfen einfach so herum!
Sprachbarrieren? Nicht im Open-Air-Kino!
Wir schwimmen fleißig in der Bucht und trainieren ein bisschen an den öffentlichen Sportgeräten am Strand, umringt von zahlreichen zahnlosen Senioren, die sich hier anscheinend gerne treffen. Nach zwei Tagen nicken uns die ersten Einheimischen wohlwollend lächelnd zu - langsam, aber sicher kennt man uns! Der nette Portier unserer Unterkunft hält uns auf dem Laufenden, was sich so tut in San Sebastián. Wir erfahren, dass es in den kommenden Tagen ein Open-Air-Kino gibt, das gratis für alle ist. Wir gehen hin und sehen uns ab nun täglich einen Film auf Spanisch an. Wir beide sprechen kein Spanisch, aber irgendwie bekommen wir die Handlung des Filmes doch mit! Irritiert sind nur die anderen Kinogäste, die, fleißig Sonnenblumenkerne spuckend, um uns sitzen und sich wundern, warum wir absolut nichts antworten können, wenn sie uns was auf Spanisch fragen. Für sie ist es sicherlich ein Rätsel, was wir hier bei einem spanischen Film wollen.
Siesta in Santa Catalina
Trotz zunehmend positiv verlaufender Integration ins örtliche Stadtleben wagen wir ein Abenteuer. Wir fahren mit dem Bus in ein Nachbardorf, Santa Catalina. Dort hat gerade alles zu, Siesta, und da es einfach unerhört heiß ist, flüchten wir kurzerhand in eine Kirche, um uns abzukühlen. Wir verweilen ungewöhnlich lange in der Kirche – auch für uns gibt es eine Siesta.
Abenteuer machen hundemüde
Wir wagen ein weiteres Abenteuer, erneut mit einem Bus raus aus der Stadt. Wir wollen einen Wanderweg gehen, der uns zurück nach San Sebastián führt. Tja, da wir Touristen sind und auch was sehen wollen, wandern wir tagsüber. Es ist brütend heiß und der Weg ist nicht so gut ausgeschildert. Wir landen immer wieder bei einem Haus, wo furchtbar kläffende Hund lauern, die nicht angebunden sind. Schlussendlich umwandern wir das Grundstück großzügig, was die Hunde immerhin zufriedenstellt. Abends sind wir hundemüde im doppelten Sinne, denn unterwegs haben so manche Hunde uns nicht so willkommen geheißen, wie wir es gerne gehabt hätten.
Zeit zur Muße
Auf La Gomera haben wir viel Zeit zum Einfach-ewig-lange-im-Café-Sitzen und Nachdenken, Lesen, Baden. Ich weiß nicht genau, was den Anlass gibt, aber eines Nachmittags schneidet mir Elisabeth spontan die Haare auf unserem Balkon thronend über San Sebastián. Ich bin zufrieden und Elisabeth erleichtert, dass der Haarschnitt gelungen ist.
Eine ungeplante Busrundfahrt
Ein allerletztes Abenteuer wagen wir noch, bevor es auch schon weitergeht in Richtung La Palma. Wir fahren erneut mit dem Bus, diesmal wollen wir nach Valle Gran Rey auf der anderen Seite der Insel. Leider stellen wir unterwegs fest, dass die Busfahrt doch länger dauert als wir erwartet hätten. Und dass wir mit demselben Bus, mit dem wir kommen, auch wieder zurückfahren müssen, wenn wir abends noch heimwollen zu unserem Quartier. Tja, die Busverbindungen sind hier nicht so ideal getaktet, leider… Nach insgesamt vier Stunden im Bus, ausgiebig durchgerüttelt, sind wir dann froh, wieder in San Sebastián zu sein. Heute Abend ist ja schließlich wieder ein Kinofilm im Stadtpark: Avatar auf Spanisch!
Ein letzter Blick auf La Gomera
Schweren Herzens nehmen wir Abschied von San Sebastián – also ich muss sagen, Christoph Kolumbus hat sich einen schönen Ort für den letzten Zwischenstopp ausgewählt! Ein letztes Mal sage ich zu Elisabeth, die es sicher schon nicht mehr hören will, „also wenn ich meine Masterarbeit schreibe, dann komme ich dazu nach San Sebastián!“ und schon geht es los mit der Fähre nach La Palma!