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Marielle
Ich bin Marielle, 25 Jahre jung, seit rund sechs J …
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Eine Foodtour durch New York – Schlemmen von morgens bis abends
Weiter geht es mit meinen Empfehlungen für die ultimativen Food- Hotspots im Big Apple. Während wir uns im ersten Teil anhand meiner Lieblingsfilme- und Serien durch die Stadt gegessen haben, stelle ich euch heute meine liebsten Entdeckungen für Frühstück, Lunch, Snacks und Dinner vor.
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Allgemeine Reiseinfos
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Teil 1
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Weitere Geschichten aus New York
Auf einen Snack zum Chelsea Market
Der Chelsea-Market ist eine große Streetfood- und Shoppinghalle im Meatpacking-District von New York, in der die bunte (gastronomische) Vielfalt der Stadt in allerlei Weltküchen zusammenkommt: koreanisch, chinesisch, japanisch, italienisch, amerikanisch, deutsch – und Dessert, das für mich als Kategorie immer eine Insel, eine eigene Nation unter sich darstellt. Egal, wo ich mich befinde auf dieser Welt, ich esse Desserts. Wir bestellten eine chinesische Rindfleisch-Noodle-Soup bei “Very Fresh Noodles”, die uns mit ihrer Würzigkeit (der Schärfegrad mild war für mich bereits scharf) an einem grau-kalten Januar-Tag in New York wohlig warm im Bauch prickelte. Die Nudeln waren unglaublich weich und frisch und die Portion für 14 Dollar sättigend. Als Kontrast gab es das ‘De Niro Sandwich’ mit Artischocken, Salami, und Taleggio Käse auf Focaccia-Brot vom italienischen Sandwich-Shop für 10 Dollar, das jedoch hinter meinen Erwartungen zurück blieb. Abgesehen von den zu üppigen sechs Scheiben Salami geizte es mit seinen Reizen. Doch nach diesem Lunch kamen wir zum eigentlichen, viel wichtigeren Unterfangen dieses Ausflugs: dem Dessert.
Halva-Tahini-Kuchen und Eis
Uns lockten “Seed & Mill” mit ihren köstlichen Halva-Kuchen in Sorten wie Pistazien, dunkler Schokolade, Karamell, Kokosnuss, schwarzer Sesam, Kaffee, Cheesecake, Crunchy Peanut Butter oder Marzipan. Es mag an meiner Wahlheimat Berlin-Neukölln und der Sonnenallee mit all ihren wunderbaren (viel günstigeren!!!) arabischen Köstlichkeiten liegen, ganz bestimmt liegt es am Hummus, aber Tahini, eine Paste aus fein gemahlenen Sesamkörnern, ist für mich eine der interessantesten, unwiderstehlichsten Zutaten der Welt. Halva entspringt dem arabischen Wort Halwa, bedeutet ‘süß’ und steht als Synonym für all die süßen Leckereien und Desserts aus dem Mittleren Osten. Für Halva-Küchlein wie auf dem Chelsea-Market mixt man Tahini (gute Tahini ist nie ölig) mit Zucker bei hoher Temperatur und fügt individuelle Geschmacksnoten hinzu. Im Chelsea Market findet man für den verwöhnten europäischen oder anglo-amerikanischen Gaumen alle möglichen, süßen Geschmacksrichtungen – sogar Rosenöl ist mit von der Partie. Die arabischen Länder hingegen essen Halva entweder natürlich, mit Pistazie oder dunkler Schokolade. Wir verputzen kleine Probe-Portionen von Marzipan (okay) und Black Sesam (lecker) und entschieden uns für eine große Kuchenportion Peanut Butter.
“Wenn schon, denn schon aber richtig!” lautet unser Snack-Motto und so beendeten wir unseren anfangs als Pit-Stop geplanten Ausflug mit einer Tahini-Ice-Cream, die “Seed & Mill” ebenfalls anbieten. Ihre Tahini-Ice-Cream vereint den einzigartigen Geschmack aus Ziegenmilch und Sesam-Tahini, handgemachte Waffel aus dunkler Schokolade inklusive. Anschließend gibt es top of the pops Halva-Krümel und frisch gemahlene Tahini oben drauf und fertig ist die etwas andere, aber durchaus spannende Ice-Cream. Tahini-Eis ist glutenfrei, laktose-freundlich und lässt sich weitaus besser verdauen als das Halva-Küchlein, aber eines sollte vorweg beachtet werden: Beide auf einmal im Abstand von nicht einmal zehn Minuten zu verputzen, war nicht die allerbeste Idee.. Für solche Späße mit Tahini bezahlten wir 9 Dollar (Kuchen) und 7 Dollar (Eis).
Chelsea Market New York
75 9th Avenue, New York, NY 10011
Breakfast at... ?
Wer sich nicht wie Audrey Hepburn - so sehr ich sie bewundere - allein von Diamanten und Perlen ernähren möchte, dem sei für das Frühstück als günstige Alternative zunächst sein lokaler Deli ans Herz gelegt. Nicht nur kann man hier für New Yorker Verhältnisse relativ günstig einkaufen und selbst zu Hause kochen, was wir hier aufgrund der Preise relativ häufig in die Tat umgesetzt haben; der Deli deines Vertrauens bruzelt euch auch gefüllte Omelettes, belegt Bagels, schmiert Sandwiches, stellt nach eurer Wahl euren Salat frisch aus der Salattheke mit einer großen Auswahl für euch zusammen und kostet meist nicht mehr als 5 Dollar. Deli und Supermarkt sind definitiv eine gute Wahl, um den Geldbeutel zu schonen.
EGGs
Wer lieber frühstücken geht oder sich bedienen lässt, dem sei das Bistro “Jack’s Wife Freda” (50 Carmine Street oder 224 Lafayette Street) oder der Frühstücksspot “EGG” in Brooklyn ( 109 N 3rd Street) ans Herz gelegt. “Jack’s Wife Freda” macht ein großartiges Green Shashuka und im “EGG” tischen sie ein vorzügliches French Toast auf. Hier verwirklichen die Besitzer das Konzept “from-farm-to-table” - vom Bauernhof direkt auf den Tisch. Keine unnötigen Wege, keine Umweltverschmutzung, Bezug von lokalen und regionalen Anbietern. Die Eggs-Rothko sind okay, der kolumbianische Special Coffee ist es nicht. Wer mag, kann auch the american way, pancakes mit einer guten Portion Syrup, bestellen. Mit der allbekannten Trinkgeld-Klausel ist man für so einen Frühstücksausflug schnell 40 Dollar los. Aber etwas Versöhnliches hat das “EGG”: die Tischdecken sind aus Papier und können mit am Tisch platzierten Wachsmalstiften nach Lust und Laune bemalt werden. Hier könnt ihr unsere Kunstwerke bestaunen:
Das letzte Abendmahl – Roberta’s
Das letzte Abendmahl unserer New York Reise haben wir bei “Roberta’s” eingenommen und wie so oft, kam das Beste zum Schluss: mein heiß-und innig geliebter Stracciatella-Käse auf geröstetem Brot, eine white-boy-Pizza mit Ricotta, Knoblauch und Parmigiano auf hauchdünnem, zartem, knusprigem, perfekt gegartem Boden (ihr könnt den Pizzaiolo dabei bewundern, wie er die Pizzen durch die Luft schwenken lässt), ein Glas Rotwein (15 Dollar !!!) und zwei himmlische Desserts. Zuerst: Zwei Kugeln Eis, wir entschieden uns für dunkles Schokoladensorbet (göttlich) und dulce de leche (Karamell schmeckt für sich) und einem äußerst delikaten Pumpkin-Sorbet mit Zitroneneis, Granatapfel, Keksboden und drum herum, ihr ahnt es, Karamellsauce. OH MIO DIO, war das himmlisch! Wir haben für unser letztes Dinner rund 70 Dollar bezahlt (Straciatella 15 Dollar, Pizza 19 Dollar, Dessert Eis 7 Dollar, Pumpkin-Sorbet 14 Dollar) und jedes einzelne Gericht war jeden Penny wert, einzig das Glas Wein empfanden wir als geradezu unverschämt überteuert.
Das “Roberta’s” selbst werdet ihr lieben, sobald ihr einen Fuß in seine unspektakuläre Tür setzt: unspektakulär anmutend und versteckt in einem wenig-bis nichtssagenden Eingang befindet sich das “Roberta’s” in einer von industriegeprägten Zone in Brooklyn, die jetzt langsam durch Geschäfte, Bars, und Lokale belebt wird. Das Lokal versprüht sofort ruralen, typisch amerikanischen Südstaaten-Charme: wäre man nicht im “Roberta’s”, diesem ikonischen Pizza-Place in Brooklyn, man könnte auch in einer Bar in Texas, Louisiana oder Mississippi sen. Wenn ihr in New York seid, lasst euch diese Pizzeria nicht entgehen und macht einen Abstecher zu “Roberta’s”, denn manchmal tun sich hinter unscheinbaren Türen Pizza- oder Ladenträume auf.