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Ein entspannter Stopover in Bangkok

Ein entspannter Stopover in Bangkok

Bangkok, Berlin - beides fängt mit B an; und beide Städte lösen in mir das gleiche Gefühl aus: Hassliebe. Wie ein ausgehungerter Moskito saugen sie mir mit ihrer unaufhörlichen Lebendigkeit die Energie aus den Knochen. Trotzdem finde ich das Gewimmel in den Straßen und Gassen unglaublich inspirierend.


Bangkok ist für viele Urlauber der Ausgangspunkt ihrer Südostasien-Reise. Nicht selten gibt es günstige Flüge in die thailändische Hauptstadt. Gerade bei der Ankunft in Bangkok leidet so manch westlicher Mensch unter einem Kulturschock. Es ist wahnsinnig heiß und schwül. Der Smog klebt den Rachen zu. Die Straßen sind heillos überfüllt und das Überqueren artet fast in einen Spießrutenlauf aus. In den Gassen wimmelt es von Menschen, Autos, Bussen und Hunden. Ähnlich ist es am Ende des Urlaubs, wenn ein Zwischenstopp in Bangkok auf dem Weg nach Hause in ein jähes Erwachen aus einem Südseetraum ausarten kann.


Deswegen solltest du deinen Aufenthalt so entspannt wie möglich gestalten und dir nicht zu viel vornehmen. Meine Empfehlung: ein Hostel (ja, wirklich!), ein bisschen Sightseeing (ja, klar!), China Town (ja, lecker!) und ein bisschen Rotlicht (ja, hihi!).

Reisebericht

Ein Hostel als Ruheoase

Bei dem Gedanken in einem Hostel in Bangkok zu übernachten, wurde mir ganz anders. Ich dachte als erstes an einen Ort mit piefigen Mehrbettzimmern und spakigen Toiletten, die ich mir mit Fremden teilen muss, die womöglich im Rotlichviertel gerade einen über den Durst getrunken haben.

Im Chao Hostel wurden wir jedoch eines Besseren belehrt. Das Hostel liegt im achten Stock des gleichen Gebäudes, welches auch das 5 Sterne Design Hotel Siam@Siam beherbergt.

Als sich der Fahrstuhl öffnet grinse ich voll Vorfreude auf mehr über mein ganzes Gesicht. Ich habe eine Vorliebe für lackierten Betonboden. Von der Decke hängen zig zu Lampen umfunktionierte Fischer-Körbe. An der Wand gegenüber ist ein Modell des Stadtteils neckisch, mit einer Ecke über den Boden geknickt, als Blickfang montiert. Chao, der Hotel Manager und Namensgeber des Hostels braucht mir später gar nicht erklären, dass man hier die traditionelle Holzkunst mit modernem Design verschmelzen lässt, das sehe ich sofort.

Im zentralen Hauptbereich gegenüber des Check In Tresens steht eine große lange Tafel, an der die Gäste gemeinsam essen können. Daneben stehen kleine Tische, falls man lieber unter sich sein möchte. Rechts gibt es noch eine Bar mit Stühlen. Auf der linken Seite gibt es mehrere kleine Seprarés mit Matratzen und Kissen auf dem Boden, wo man sich mit einem Tee und einem Buch zurück ziehen kann.

Hier im Hauptraum befindet sich auch die Küche, in der den ganzen Tag Tee und Kaffee fließt. Morgens werden hier Thai-Snacks zum Frühstück kredenzt. Gegenüber der Fahrstühle geht es auf den großen Balkon mit XL Schaukeln, Sitzkissen und einem fantastischen Blick über Bangkok.
 An einer Wand daneben hängt eine große Pinnwand mit Stadtkarte. Hier haben alle Mitarbeiter ihre Lieblingsrestaurants und Cafés gekennzeichnet und kurz beschrieben, warum sie hier so gerne hingehen.

Im Chao Hostel hast du die Wahl zwischen einem Privatzimmer mit Bad oder einem 6-Bett Zimmer (getrennte Zimmer für Männer und Frauen). Die Zimmer sind alle im traditionellen Thai-Stil eingerichtet. Das Mobiliar wurde von lokalen Handwerkern gezimmert.

Hinter den Dorms gibt es den sogenannten Common Room. Neben einem großen Esstisch, gibt es hier eine Bibliothek und kuschelige Sofas, auf denen sich die Globetrotter bei einem DVD Abend ausbreiten können.


Leider darf man als Hostel-Bewohner nicht den Infinity Pool des Siam@Siam benutzen, aber dafür die Aussicht, das köstliche Essen und die Drinks in der The Roof Bar.

Die Tempel von Bangkok

Alleine in Bangkok gibt es mehrere hundert Tempel. Wenn du nur kurz in der Stadt bist, musst du also eine Auswahl treffen. Es gibt drei wunderschöne Tempel, die in unmittelbarer zueinander Nähe liegen, so dass du gemächlich von einem zum anderen schlendern kannst.

Bei dem Besuch eines Tempels ist die richtige Kleidung wichtig. Deine Knie und Schultern müssen bedeckt sein; Spaghetti-Träger und Hot Pants sind tabu. Zudem müssen die Schuhe ausgezogen werden. Einen Tempel besichtigt man barfuß.

Der Königspalast und Wat Phra Kaeo
Der offizielle name des Tempels ist Wat Phra Sri Rattana Satsadaram und bedeutet Tempel des Smaragd Buddha. Er liegt im alten Königspalast. Auch heute finden hier noch wichtige Staatsempfänge statt.

Der Wat Phra Kaeo ist der prächtigste Tempel des Landes. Die Sonne lässt das viele Gold wie Diskokugeln im Licht funkeln und überall findet man Wände und Skulpturen die in feinster Moasik-Kunst dekoriert sind.

Öffnungszeiten: täglich von 8.30 bis 15.30 Uhr
Eintritt: 500 THB ( ca. 13,00 EUR) für Touristen

Wat Pho und der liegende Buddha
Vom Palast aus sind es nur wenige Schritte gen Süden bis zum Wat Pho Tempel. Auch hier schlendert man wieder durch eine Tempelanlage mit feinster Mosaikkunst und Gold. Ich mag, wie verwinkelt einige Gebäude sind. Überall gibt es kleine Tore, die in einen neuen wunderschönen Hof führen. Neben einer Reihe sitzender Buddhas ist die Hauptattraktion dieses Tempels der 45 Meter lange und 15 Meter hohe liegende Buddha.

Öffnungszeiten: täglich von 8.30 bis 18.30 Uhr
Eintritt: Die Anlage an sich kannst du kostenfrei besichtigen. Für den Tempel mit dem liegenden Buddha zahlt man als Tourist 100 THB (ca. 2,70 EUR) Eintritt.

Wat Arun - Der Tempel der Morgenröte
Der Wat Arun Tempel liegt vom Wat Pho aus gesehen am gegenüberliegenden Flussufer des Chao Phraya. Am Ende der Thai Wang Alley, die direkt am Wat Pho liegt gibt es einen Fähranleger. Das Fährgeld von 3 Baht wird beim Ausstieg gezahlt.
Für die Besichtigung des Tempels solltest du ein bisschen Kraft gespart haben, denn der zentrale Turm der Anlage ist 80 Meter hoch. Steile Treppen führen in die Spitze des Turmes, von wo aus du mit einer fabelhaften Aussicht über den Fluss und den Wat Phra Kraeo und den Wat Pho hast.

Öffnungszeiten: 07:00 bis 17:00 Uhr
Eintritt: 50 THB (ca. 1,30 EUR)

Gewusel und Garküchen in Chinatown

Von den Tempeln aus kannst du per Expressboot nach Chinatown weiterfahren. Mit der Fähre geht es zunächst wieder auf die andere Seite. Am Pier Tha Tien beim alten Königspalast legen die Boote ab, die dich zum Ratchawong Pier bringen. Von hier aus gehst du die Ratchawong Road entlang und biegst an der fünften Straße, der Yaowarat Road nach rechts ab. Hier merkst du schon, dass du in Chinatown angekommen bist. Überall leuchten Reklamen mit chinesischen Schriftzeichen. Es gibt Obst- und Gemüsestände und unzählige Shops, die Nippes verkaufen.

Biege einfach in die kleinen Gassen ab und genieße das bunte Treiben. Wahrscheinlich wirst du alle paar Meter wieder von einem emsigen Restaurantbetreiber in eine der zahlreichen Garküchen mit günstigen und kösttlichen Essen hinein gewunken. Du hast die Qual der Wahl!

Bangkoks Nachtleben

Die Khao San Road ist der absolute Party-Pol der Stadt und ein Paradies für Backpacker aus aller Welt. Es gibt hier zahlreiche sehr günstige Unterkünfte, massenweise Garküchen und natürlich eine große Auswahl an Bars und Clubs.

Das Gewusel solltest du dir wirklich ansehen! Wir sind zum ersten Mal hier und haben uns einen Platz auf der Terrasse eines Irish Pubs gesucht, um das wilde Treiben zu beobachten. Sämtliche Vorurteile werden binnen weniger Minuten bestätigt. Die hübsche Schuhputzerin neben uns hat eine verdächtig tiefe Stimme und ruft die Männer ganz sicher nicht für’s Schuhe putzen heran. Es gibt Herren in Anzügen, die aussehen als seien sie auf geschäftlicher Durchreise und sich trotzdem von Hauswand zu Hauswand hangeln, weil das viele Singha Bier ihre Sinne vernebelt. 
Als wir später in einen Club umziehen, in dem eine Live Cover Band ordentlich für Stimmung sorgt (die Vorliebe der Thais zu Karaoke ist dir sicher bekannt), erfahre ich den - nennen wir ihn - Körperhandel am eigenen Leib. Da ist diese wunderschöne Thai-Frau mit dem unaussprechlichen Namen. Ich tanze ein wenig mit ihr, bis sie mir ihren Freund (wohl für die Nacht oder eine mehr) Günther vorstellte. Ich verkneife mir eine deutsche Begrüßung. Ein paar Tanzschritte später fragt sie mich, ob ich am nächsten Tag etwas vorhätte. Falls nicht, würden Günther und sie sich freuen, wenn ich sie in ihrem Hotelzimmer besuchen käme. Ich lehne dankend ab.

Wenn dir die Khao San Road zuviel wird, kannst du zur Parallelstraße, der Rambuttri Road, weitergehen. Hier geht es etwas gesitteter zu.

Eine weitere Amüsiermeile ist die Sukhumvit Road. Auch hier gibt es Strip-Clubs, Bars und Diskotheken, aber auch eine Menge Marktstände und Garküchen. Zum Leute beobachten ist das ebenfalls ein sehr gutes Fleckchen und hier lässt sich auch eine Bar finden, in der du dich mit Leuten unterhalten kannst, ohne sie anschreien zu müssen.

Unterwegs in Bangkok

Es gibt keine Möglichkeit, es irgendwie schön zu reden: der Verkehr ist Bangkok ist eine Katastrophe. Und obwohl ein Taxi ab zwei Personen meist günstiger ist als eine Bahnfahrt, sofern man sich innerhalb des Zentrums bewegt, kommt man nur langsam voran, weil es immer und überall Stau gibt. Bangkok bietet aber auch ein recht gutes Bahnsystem und vor allem eine Fahrt mit einem Expressboot ist eine wundervolle Alternative zum Chaos in den Straßen. Diese Karte gibt einen guten Überblick über die Möglichkeiten der öffentlichen Verkehrsmittel in Bangkok: Transit Bangkok Map.

Vom Flughafen Suvarnabhumi in die Innenstadt
Die Express Line fährt ohne Zwischenstopp innerhalb von ungefähr 15 Minuten vom Flughafen bis zum Bahnhof Makkasan.
Kosten: 150 THB (4 EUR)

Bei der City Line zahlt man das Ticket je nach Strecke. Die Fahrt in die Innenstadt dauert zwar länger, aber der Vorteil ist, dass die Bahn mehrere Haltestellen anfährt. Das Ticket richtet sich nach der Streckenlänge und kostet zwischen 15 und 45 THB (0,40 und 1,20 EUR).

Taxifahren in Bangkok
Wichtig beim Taxifahren in Bangkok ist, dass der Fahrer das Taxameter anstellt. Darauf solltest du dringend achten, damit du nicht übers Ohr gehauen wirst. Nachdem das Taxameter bei einem Grundpreis von 35 bis 50 THB (0,95 bis 1,35 EUR) startet, wird pro Kilometer berechnet. Bei Fahrten vom Flughafen aus kommen noch Gebühren für etwaige Schnellstraßen hinzu. Dennoch wird dich die Fahrt in die Innenstadt nicht mehr als umgerechnet 10 Euro kosten. 


Das Bahnsystem in Bangkok
Neben den Bahnen vom internationalen Flughafen aus in die Innenstadt gibt es noch die beiden Linien des BTS Skytrain (in der Karte als hell- und dunkelgrün gekennzeichnet). Eine Einzelfahrt kostet je nach Entfernung zwischen 15 und 42 THB (0,40 bis 1,15 EUR).
Die MRT Metro Linie ist die lila farbige in der Karte. Hier kostet eine Fahrt, wieder je nach Streckenlänge, 16 bis 40 THB (0,45 bis 1,10 EUR).
Die Züge verkehren in der Regel zwischen 6 Uhr morgens und Mitternacht. Genaue Informationen bekommst du auf der Webseite von Transit Bangkok.

Expressboote
Durch Bangkok schlängelt sich der Chao Phraya. Bei einer Flussfahrt kannst du nicht nur die Stadt von der Wasserseite aus sehen, sondern du umgehst auch das Chaos in den Straßen.

Die verschiedenen Expressboote sind durch unterschiedlichen Farben gekennzeichnet. Die Boote der Orangenen Linie halten an allen wichtigen Haltestellen entlang des Flusses. Die blauen Linien in der Karte sind die Chao Phraya Expressboot Strecken. Die Boote fahren alle 10 bis 20 Minuten. Genauere Infos auf der Webseite von Chao Phraya Express. Die Preise liegen je nach Entfernung zwischen 10 und 32 THB (0,30 und 0,85 EUR). Vorsicht: die Boote mit den blauen Flaggen sind Touristenboote und ein bisschen teurer.

Neben diesen ganzen Möglichkeiten gibt es natürlich noch Busse, Minivans, die als Sammeltaxis dienen, Tuk Tuks und Motorradtaxis. Von Minivans würde ich dir abraten. Die meisten Fahrer sprechen kaum oder gar kein Englisch. Ich bin auch ein paar Mal Bus gefahren. Allerdings ist das System schwer zu verstehen. Wenn du aber an einer Bushaltestelle vorbei kommst und siehst, dass er in die richtige Richtung fährt (oder Google Maps es dir sagt), spring' rauf! Mach am besten direkt beim Einstieg klar, bis wohin du fahren willst, denn auch wenn der Busfahrer die Stationen ansagt, heißt es noch lange nicht, dass du es verstehst. Das Ticket für ungefähr 8 THB (0,20 EUR) kaufst du hingegen nicht beim Fahrer. Du suchst dir zunächst einen Platz. Ein Kassierer kommt dann zu dir und knöpft dir dein Geld ab.

Gerade für kürzere Strecken kannst du auch ein Tuk Tuk oder, falls du alleine reist, ein Motorradtaxi nehmen. Sie kommen meist schneller als die großen Autos voran, weil sie sich durch die engsten Lücken im dichten Straßenverkehr schlängeln. Das sorgt schon mal für einen Adrenalin-Schub. Es ist wichtig, dass du vor Fahrtbeginn den Preis verhandelst. Hier liegt es ganz bei dir, wie weit du den Fahrer runterhandeln möchtest.

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