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Sarah
Vor knapp drei Jahren geheiratet, mit Sturmtrupple …
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Cataratas de Iguazú – ein atemberaubendes Naturspektakel (Teil 1)
Überall Regenbögen, wo du hinsiehst, gigantische Wasserfälle, du kannst spritzwassernah sein oder von oben mit den Augen folgen, wie der Wasserfall in die Tiefe fällt und sich über moosbewachsen Steine entlangschlängelt. Komm mit und erkunde ein Land vor unserer Zeit.
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Allgemeine Reiseinfos
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Infos zu den Wasserfällen
Es sind die größten Wasserfälle der Welt. Ja, wir denken immer das seien die Niagarafälle, aber dort kommen an sich nur die meisten Wassermassen herunter, aber in der ganzen Fläche betrachtet sind die Größten hier. Insgesamt 255 kleinere Wasserfälle und 20 Große. Sie befinden sich direkt im Grenzgebiet von Argentinien und Brasilien und können von beiden Seiten besucht werden. Im spanischen Iguazú und portugiesischem Iguaçu, ich bleibe mal bei der deutschen Schreibweise Iguazu. Der erste Europäer, der es entdeckte war Conquistador Álvar Núñez Cabeza de Vaca, ein Spanier. Stell dir vor du bist der erste der dort steht und alleine und erstmalig das sieht, wenn du gleich weiterliest.
Brasilianische Panorama-Seite
Für den ersten Tag entschieden wir uns für die brasilianische Seite. Bei dieser Seite hast du einen Panoramablick auf die Wasserfälle. Vom Busbahnhof fährt einer der hellgrünen Busse regelmäßig zu den Wasserfällen mit der Aufschrift Cataratas do Iguaçu. Angekommen, anstellen am Schalter für Ausländer, nicht für Brasilianer. Dann geht es ab in einen Doppeldeckerbus, hin zu den Wasserfällen. Tiere haben wir leider keine auf der Fahrt gesehen, obwohl dort Pumas leben und viele Affen, aber es war ein regnerischer Tag, da hatten die Tiere wohl auch keine Lust drauf.
Als Mogli unterwegs
Dann stiegen wir aus und warfen einen Blick auf die Wasserfälle und du verliebst dich sofort. So klein kommst du dir vor in dieser atemberaubenden Kluft, auf die du hinabsehen kannst, überall hunderte Wasserfälle. Dort würde man schon sagen: „Alles gut, hat sich gelohnt, schön war es.“ Aber das verrückte ist, du kommst immer näher ran. Entdeckst hier noch einen Wasserfall und dort, wieder eine neue Perspektive. Es gibt nur einen Weg, der sich aber schön durch Grün schlängelt und du fühlst dich wie Mogli, nur auf einem bequemen Weg.
Am Ende bist du quasi Teil eines Wasserfalles. Auf der linken Seite stürzt er herunter, es folgt ein Plateau, auf dem du stehst, das Wasser fließt unter dir her und stürzt rechts von dir weiter in die Tiefe. Du kannst direkt an der Kante stehen und hinuntersehen. Die Wassermassen umspülen kleine Steine und einen Riesigen. Ich stell mir vor wie es wäre über die kleinen Steine zu hüpfen, die wie ein Pfad aussehen, hin zu dem großen Stein und dort ein Haus zu haben. Ich sehe schon die Adresse „Am Wasserfall 1“. Wahnsinn.
Bei diesem Wasserfall gibt es auch noch einen Aufzug, der uns noch auf eine höhere Ebene brachte für einen Panoramablick. Aber atemberaubender ist es doch ganz nah dranzustehen, am besten auf der Brücke direkt über dem Rand gebaut und du schaust hinab. Da bekomme ich jetzt noch eine Gänsehaut.
Pusteblumenvögel und bunt, bunt, bunt
Das hätte schon für ein Jahr gereicht, aber da erst der halbe Tag herum ist, machen wir uns auf in den Vogelpark. Er ist direkt auf der anderen Seite der Hauptstraße. Es war leider starker Regen, aber wir gingen doch und das war eine gute Entscheidung. Wie können Vögel so bunt sein? Es fängt an mit kleinen süßen Vögeln, die brabbeln, „Pusteblumenvögel“ vom Aussehen, weil sie Haare haben, die ganz genauso wirken, wer weiß, wenn du pustet fliegen sie vielleicht weg und ein glatzköpfiger Vogel ist hinter dir her.
Wir gehen in ein großes Gehege voller Aras, ich hatte keine Ahnung wie groß und bunt sie sind und plötzlich fliegen sie alle los, über uns hinweg, bestimmt 50. Wir gehen weiter an Krokodilen, die zusammen mit Schildkröten im Wasser abhängen. Vielleicht wurden die Schildkröten adoptiert. Dann auf zum Schmetterlingspalast. Riesengroße, winzig kleine und Kolibris. Am Ende geht es noch in einen großen begehbaren Käfig, wo Tukane mit auf den Brücken sind, von hier nach da fliegen. Und ihre Schnäbel sehen aus wie gemalt, so perfekt, kein Makel.
Geschichte des Parks
Das Schönste am Ganzen, obwohl es natürlich auch etwas traurig ist, die Tiere werden nicht extra für den Park gefangen. Schilder verraten etwas über die Gründungsgeschichte. Eine Deutsche hat den Park mitgegründet für misshandelte oder kranke Vögel. Ganz zum Schluss sitzen daher auch einige Aras einfach frei auf einem Baum, sie können nicht mehr fliegen, weil ihnen von Fremden die Flügel gestutzt wurden.
Am nächsten Tag ging es auf zur argentinischen Seite, dort kamen wir nicht nur einem Wasserfall ganz nahe, sondern gleich allen. Begleitet wirst du auf deinen Wegen, von auf der Brüstung lang trottenden Nasenbären und Regenbogen schimmern über deinem Pfad. Mehr dazu im zweiten Teil.
Zwei letzte Tipps noch am Rande
Hauptsaison bei den Wasserfällen ist Ende November bis Mitte März. In der Nebensaison danach, bis circa Anfang Juni, soll der Park wohl noch schöner sein, da ruhiger. Wir waren Anfang April da und fanden es super. Nach Juni ist Winter und es regnet mehr. Dann ist das Wasser auch rot vom ganzen Schlamm. Ja, wir waren auf der brasilianischen Seite auch im Regen, aber es ist doch wesentlich schöner bei Sonne, auch für die Fotos. Schaut das ihr nicht Montag oder Dienstag zu den Wasserfällen geht, weil zu der Zeit der Staudamm mehr anstaut und die Wasserfälle weniger Wasser haben.
Lohnt es sich wirklich beide Seiten zu besuchen? Dazu ein eindeutiges Ja, allein um auch den Vogelpark zu besuchen. Dann aber würde ich es immer wieder so machen, erst die brasilianische Seite und dann die argentinische, so hast du noch eine Steigerung. Wenn du aber nur einen Tag Zeit hast, dann besuche lieber nur die argentinische Seite.
Anfahrt
Ich selbst war schon einmal 2011 dort, aber weil es das Schönste an Natur war, dass ich je gesehen hatte, war mir klar, als wir in Brasilien waren, mein Mann muss das auch einmal gesehen haben. Der Fernreisebusverkehr ist sehr gut ausgebaut und günstig in Brasilien. Der Ort heißt Foz de Iguazu und ebenfalls der Bahnhof. Egal wo man in Brasilien oder Umgebung sein sollte, man kommt mit dem Bus gut dorthin.